Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Was ist unsere Vision? Was möchten unsere Mitglieder wirklich? Und wo liegen in den kommenden Jahren die Prioritäten in der Verbands- und Präsidiumsarbeit? Diesen zentralen Fragen ging das Präsidium des Fachverbands Garten- Landschafts- und Sportplatzbau Schleswig-Holstein (FGL S.H.) während der diesjährigen Klausurtagung auf den Grund. Sparringspartner und Navigator in der Diskussion war Norbert Kohlscheen, systematischer Organisationsberater und Experte für Change Management aus Hamburg.

Das Präsidium des Fachverbands Garten- Landschafts- und Sportplatzbau Schleswig-Holstein ließ sich während der Klausurtagung vom Change Management-Experten Norbert Kohlscheen (ganz links im Bild) coachen. (Foto: FGL S.-H.)

„Funktionierende Organisationen verfallen nicht in Selbstgefälligkeit, sondern wissen, dass sie aktiv an der Organisationsentwicklung arbeiten und sich immer wieder den aktuellen Anforderungen stellen müssen“, sagte Norbert Kohlscheen zu Beginn der Klausurtagung am 10. September in Kiel. Dem Präsidium des FGL S.-H. verriet er damit nichts Neues: Seit zehn Jahren reflektiert und bewertet die Verbandsführung auf Basis der TEMP-Methode einmal pro Jahr ihre Arbeit und definiert Arbeitsschwerpunkte für das Folgejahr. „Nach dieser langen Zeit war für uns eine Weiterentwicklung mithilfe von TEMP nun noch schwer erkennbar“, berichtete der Geschäftsführer des FGL S.-H., Achim Meierewert. Grund genug für den Verband, sich mit dem Unternehmenscoach Kohlscheen einen echten Experten an die Seite zu holen. Seine Aufgabe: Ordnung in die zahlreichen Fragstellungen zu bringen und das Präsidium dabei zu unterstützen, eine langfristige Strategie und Struktur für die Verbandsarbeit zu entwickeln. Die Initialzündung hierfür kam vom Präsidiumsmitglied Joachim Weitzel, der in Tornesch den Fachbetrieb Weitzel Sportstättenbau führt und nebenbei an der Universität Hamburg Change Management studierte, um sein Unternehmen in Hinblick auf die kommende Generation zukunftsfähig zu machen.

„Wir brauchen eine Vision!“

„Wir haben während der Klausurtagung zunächst 17 Fragestellungen definiert, die den Verband immer wieder beschäftigen. Diese haben wir zusammengefasst und verdichtet, bis sich aus dem großen Ganzen drei Haupt-Themenbereiche herauskristallisierten. An diesen möchten wir künftig schwerpunktmäßig arbeiten“, resümierte Joachim Weitzel. Der erste und wichtigste Themenkomplex sei die Vision des Fachverbands. „Unser Verband besitzt ein Leitbild mit acht Grundsätzen, das in unserer täglichen Arbeit aber nicht wirklich mit Leben gefüllt wird. Daraus haben sich die Fragen ergeben, inwieweit das Leitbild noch zeitgemäß ist, ob sich unsere Mitglieder damit identifizieren und ob es sich als zentrales identitätsstiftendes Fundament eignet.“ Diese Überlegungen, so Weitzel weiter, seien ausschlaggebend dafür, welche Visionen der Verband künftig verfolgen werde. „Aus den Visionen entwickeln wir dann eine Strategie, die dem Arbeitsalltag im Verband Struktur geben wird“, erklärte Norbert Kohlscheen.

„Was möchten unsere Mitglieder?“

Der zweite Themenbereich, den der FGL S.-H. künftig priorisieren möchte, umfasst die Bedürfnisse und Anliegen der Mitglieder. Dazu der Verbandspräsident Mirko Martensen: „Hier geht es darum herauszufinden, wie sich die Struktur und somit auch die Wünsche unserer Mitglieder im Laufe der Zeit verändert haben. Es sind zum Beispiel viele junge Unternehmer hinzugekommen. Die Frage ist: Holen wir diese ausreichend ab und was brauchen unsere Mitglieder wirklich?“ Martensen ist sich sicher: „Wenn es gelänge, den Verband für die Mitglieder in ihrem Arbeitsalltag noch attraktiver zu machen, sähen diese mehr Sinn darin, sich aktiv in die Vereinsarbeit einzubringen.“

Werte schaffen für die Zukunft

Im weiteren Verlauf der Klausurtagung diskutierte das Präsidium mit Norbert Kohlscheen die Option, den Verband an einem Standort im Zentrum Schleswig-Holsteins anzusiedeln. Gegebenenfalls mit einer verbandseigenen Immobilie, die eine Wertanlage darstellte. „Dieser Themenkomplex steht für uns allerdings nicht ganz oben auf der Prioritätenliste“, sagte Achim Meierewert. Zunächst wolle das Präsidium auf Basis der erarbeiteten Ergebnisse Visionen für den Verband skizzieren und diese Anfang Dezember in einem zweiten Coaching mit Norbert Kohlscheen weiter eingrenzen. „Dort, wo es die meisten Schnittmengen gibt, werden wir praktisch ansetzen und konkrete Strategien für die Zukunft des Verbandes beschließen“, so das Fazit von Mirko Martensen nach der Klausurtagung, die von alle Beteiligten als überaus produktiv empfunden wurde.

 

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