Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Seit 2011 verleiht der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW e. V. (VGL NRW) jährlich den „Ausbildungspreis der Landschaftsgärtner NRW“ an einen Mitgliedsbetrieb, der sich in Sachen Ausbildung herausragend engagiert. 2021 ging die Auszeichnung in den Kreis Siegen-Wittgenstein, genauer an die Firma Dietewich in Burbach. Die offizielle Verleihung der Urkunde durch den NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann fand nun – coronabedingt ins neue Jahr verschoben – Anfang März 2022 im Bürogarten der Sieger statt.

NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (l.) überreichte der Familie Dietewich persönlich die Urkunde für den Ausbildungspreis der Landschaftsgärtner NRW 2021 in ihrem Bürogarten in Burbach. Auch der VGL NRW, vertreten durch den Bezirksverbandsvorsitzenden Thomas Kramer (r.) und Geschäftsführer Christoph Lau (2. v. l.) gratulierte herzlich zur Auszeichnung.

Freuen sich über die Auszeichnung „Ausbildungspreis der Landschaftsgärtner NRW 2021“ und den Besuch des Landesarbeitsministers Karl-Josef Laumann: (v. l.) Die beiden Ausbilder Jens Schäfer und Ralf Schiller, Betriebsnachfolgerin Johanna Dietewich, Beate Flender Dietewich, Inhaber Volker Dietewich sowie die drei aktuellen Auszubildenden des Betriebs (vorne). (Fotos: Heiner Manderbach)

Was macht einen guten Ausbildungsbetrieb aus? Wie schafft es ein Unternehmen, für sich und seinen Beruf zu begeistern und junge Nachwuchskräfte langfristig an sich zu binden? Antworten auf all diese Fragen lassen sich finden, wenn man sich das Ausbildungskonzept des Garten- und Landschaftsbaubetriebs Volker Dietewich in Burbach–Holzhausen anschaut. Ein strukturierter Ausbildungsplan, vielfältige Einsatzgebiete und ein bunter Strauß an Zusatzangeboten für die Auszubildenden waren ausschlaggebend für die fünfköpfige Fachjury des VGL NRW, dem seit 1989 bestehenden Familienbetrieb die angesehene Branchenauszeichnung „Ausbildungspreis der Landschaftsgärtner NRW“ zu verleihen. Bei seinem persönlichen Besuch vor Ort zeigte sich Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann beeindruckt von dem vorbildlichen Engagement der Dietewichs. Volker Dietewich schaffe es zusammen mit seiner Frau Beate Flender-Dietewich sowie Tochter und Betriebsnachfolgerin Johanna, junge Menschen für den Beruf des Landschaftsgärtners zu begeistern und die betriebliche Ausbildung in familiärer Atmosphäre attraktiv und zukunftsweisend zu gestalten. Auch aus dem Gespräch mit den drei Auszubildenden wird für den Minister deutlich: „Die gärtnerische Leidenschaft, die innerhalb der Familie weitergetragen wird, wirkt auch nach außen auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – hier sind alle mit höchster Motivation im Einsatz.“

Wie wichtig es sei, die duale Ausbildung möglichst breit anzulegen, betonte Laumann in seiner Ansprache: „Je früher Auszubildende in verschiedene Bereiche hineinschnuppern dürfen, desto facettenreicher sind sie später aufgestellt, können sich nach ihren Interessen orientieren und sind im Betrieb vielseitig einsetzbar.“ Das mache auch gerade den Charme kleinerer Betriebe aus, da hier häufig viel Flexibilität in den Tätigkeiten gefordert sei und somit Kenntnisse in den verschiedensten Bereichen gesammelt werden können.

Ein durchdachtes Ausbildungskonzept

Bei Dietewich werden bereits seit 1993 kontinuierlich Praktika und Ausbildungsplätze angeboten. Um die jungen Menschen dann bestens für ihren Ausbildungsstart zu rüsten, nimmt der Betrieb an „Vorbereitet in die Ausbildung“ teil – ein Kursangebot der DEULA Rheinland und Westfalen-Lippe, um zukünftige Auszubildende im Garten- und Landschaftsbau in einer 3-tägigen Schulung fit für die Ausbildung zu machen. Dies soll den Einstieg in den Arbeitsalltag erleichtern und die Abbrecherquote senken. Während der Ausbildung werden die Nachwuchskräfte dann durch die langjährigen Ausbilder Ralf Schiller und Jens Schäfer bestens betreut: „Wir freuen uns sehr und sind auch stolz darauf, eine 100 %-ige Übernahmequote sowie ein Notendurchschnitt von „sehr gut“ unter unseren Auszubildenden zu verzeichnen. Das zeigt uns, dass wir doch einiges richtigmachen.“

Besonders wichtig ist Volker Dietewich, den Auszubildenden die nötige Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen. „Oft kommen Themen im Alltag auf der Baustelle zu kurz, die jedoch für die umfängliche gärtnerische Ausbildung wichtig sind. Deshalb legen wir Wert auf regelmäßige innerbetriebliche Schulungen.“ Dafür hat die Familie Dietewich einige „Azubi-Samstage“ im Jahr eingeführt, an denen den Auszubildenden theoretische Unterstützungsleistungen und praktische Übungen für die Prüfungen geboten werden. Aber auch die Ausbilder werden regelmäßig in Fach- und Sozialkompetenz geschult. Um die hohe Qualität in der Ausbildung zu sichern, werden im Betrieb regelmäßige Feedback- und Entwicklungsgespräche geführt: „Wir möchten unseren Auszubildenden vermitteln, dass sie bei uns gesehen und gehört werden. Das gelingt nur mit einer offenen Kommunikation, die beidseitig funktioniert. Dadurch fördern wir die fachlichen Talente, sorgen für Zufriedenheit im Job und gleichzeitig dafür, dass sie sich mit ihrem Beruf und uns als Betrieb identifizieren“, erzählt Johanna Dietewich. Dass diese Rechnung aufgeht, beweist nicht zuletzt die regelmäßige Teilnahme der Dietewich-Auszubildenden auf Berufemessen, wo sie andere Jugendliche für den Beruf des Landschaftsgärtners begeistern und neue Auszubildende für den Betrieb anwerben.

 

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