Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Einen spannenden Einblick in die nachhaltige Produktion sowie in die breite Produktpalette von Betonwerkstoffen inklusive Manufakturarbeiten erhielten die Mitgliedsbetriebe der Region Stuttgart im Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V. (VGL) im Rahmen einer Regionalversammlung beim Fördermitglied Godelmann GmbH & Co. KG in Kirchheim unter Teck.

Der aktuelle Regionalvorstand der Region Stuttgart im VGL BW: (Reihe hinten, Reihe vorne, je von links nach rechts): Johannes Buck,Stuttgart, Ulrich Schweizer, Nürtingen, Olaf Pressel, stellvertretender Regionalvorsitzender aus Stuttgart, Hanna Hiller, Mötzigen, Tobias Langner, Aidlingen, Martin Jeutter, Göppingen. Lea Hörr als zweite stellvertretende Regionalvorsitzende aus Remseck fehlt auf diesem Foto.

Manfred Pangerl, Godelmann, bei der Führung durch den von Eelco Hooftman, Planungsbüro GROSS.MAX in Edinburgh (UK), geplanten Schaugarten in Kirchheim unter Teck.

Eine immergrüne Hecke aus Beton beeindruckt im Schaugarten der Firma Godelmann in Kirchheim unter Teck. (Fotos: Petra Reidel)

Beeindruckt waren die Betriebe vor allem von der Führung durch den Schaugarten. Niederlassungsleiter Andreas Fiedler zeigte sich begeistert vom Interesse der Fachbetriebe und freute sich über viele gute Gespräche.

Überraschend anders

Auftakt der Veranstaltung war eine Führung durch den von Landschaftsarchitekt Eelco Hooftman, Planungsbüro GROSS.MAX in Edinburgh (UK), geplanten Schaugarten. Hier verschmelzen Produkte und Gartenplanung gekonnt zu einem inspirierenden Gesamtkunstwerk. Raumgreifend, raumteilend, „immergrau“, pflegeleicht und dennoch funktional und überaus beeindruckend präsentierte sich auch die von Hooftmann geplante Beton-Hecke innerhalb dieser außergewöhnlichen Gartenanlage.

Bereits Großvater Karl Godelmann war laut Enkelsohn Max, der an diesem Abend einen Einblick in die Firmengeschichte lieferte, sehr nachhaltig orientiert, wie das im Jahr 1990 eingeführte geschlossene Wasserkreislaufsystem zeigt. In diesem Jahr feiert Godelmann sein 75-jähriges Firmenjubiläum. Das familiengeführte Unternehmen betreibt an seinem Hauptsitz in Fensterbach (Oberpfalz) den europaweit größten Produktionsstandort für Betonwerkstein. Im März 2022 wurde Godelmann zudem als erstes Betonsteinunternehmen weltweit mit dem begehrten Nachhaltigkeitszertifikat „Cradle to Cradle Certified“ in Gold ausgezeichnet. „Die höchste Stufe ist Platin, welches uns bereits in 30 Prozent der Kategorien zugestanden wurde“, erläutert Max Godelmann und sieht als dritte Generation für das Unternehmen Luft nach oben. Er zeigte auf, wo sich das Unternehmen im Sinne der Nachhaltigkeit weiterhin verbessern kann, wie beispielsweise in der Verwendung von höheren Prozentanteilen an Recyclingprodukten im Produktionsbereich sowie in der Umrüstung der Fahrzeugflotte inklusive Fremdspeditionen auf Gasantrieb. „Die urbane Flächenbebauung steht vor enormen Herausforderungen und das Kernproblem dabei ist die Versiegelung“, führt Godelmann Junior weiter aus, weshalb das Unternehmen intensiv an proaktiven Flächenbelägen in seinem Stein-Labor forscht. Als Fördermitglied des VGL unterstützt Godelmann auch den Ausstellungsbeitrag der Mitgliedsbetriebe zum Thema Klima auf der BUGA in Mannheim mit entsprechenden Produkten.

Aktuelles aus der Branche

Die Anzahl der Mitgliedsbetriebe in der Region Stuttgart stieg weiterhin leicht an auf derzeit 246 Fachfirmen. „Der Unternehmens-Check aus dem Jahr 2021 zeigt, dass sich die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse leicht verbessert haben, doch bei einer mehr als optimalen Auftragslage ist das aus unserer Sicht immer noch am unteren Limit mit 5,66 Prozent beim Ertrag im Durchschnitt“, erläutert VGL-Geschäftsführer Reiner Bierig. Der aktuelle Auftragsbestand lag im Frühjahr 2022 bei 25 Wochen, somit ist für viele Betriebe das Jahr 2022 bereits voll ausgelastet. Auch für die Erlangung eines Auftrages im Privaten sowie im Submissions-Bereich muss kein großer Aufwand betrieben werden. „Dennoch kippt die insgesamt gute Stimmung aufgrund der Materialengpässe sowie der hohen Inflation und der sehr ungewissen Lage in Europa gerade etwas“, beschreibt Bierig.

Die vom VGL beim Bundesverband beantragte Klima-Kampagne für die zur Verfügung stehenden Dienstleistungen im Garten- und Landschaftsbau nimmt an Fahrt auf und kommt bei den Städten und Gemeinden an. In Baden-Württemberg wird das Ganze sogar noch durch die geänderte Gesetzeslage im Naturschutzgesetz im privaten und gewerblichen Raum unterstützt, denn diese verbietet sogenannte „Schottergärten“.

Ab 1. Juli 2022 steigt der Ecklohn für Landschaftsgärtner auf 17,82 Euro und auch die Ausbildungsvergütung wird angehoben. Der geplante Gesetzesentwurf sieht zudem ab 1. Oktober einen Mindestlohn von 12,00 Euro vor.

In diesem Jahr gehen mit der Gartenschau in Eppingen und mit der Landesgartenschau in Neuenburg am Rhein zwei gelungene Gartenschauen mit insgesamt 13 wunderschönen Schaugärten der Landschaftsgärtner in Baden-Württemberg an den Start. Für weitere Öffentlichkeitsarbeit nach innen und außen wirbt Bierig für Gartenthemen im Rahmen der Bauen & Wohnen-Kooperation mit REGIO TV, aber auch für den GaLaBau-Blog, der innovative UnternehmerInnen und Projekte portraitiert. Mit 1.475 Ausbildungsverhältnissen im Garten- und Landschaftsbau in Baden-Württemberg übernimmt diese Fachsparte im Gartenbau unglaubliche 73 Prozent aller Ausbildungen im Beruf des Gärtners. Von 164 Ausbildungsbetrieben in der Region Stuttgart sind 142 im VGL organisiert, das entspricht 84,5 Prozent.

Seit 1. April 2022 verstärkt Birgit Alvarez als Willkommenslotsin das Verbandsteam mit Sitz an der DEULA in Kirchheim unter Teck.

Wahlen beim Regionalvorstand Stuttgart

Bei guter Stimmung fanden am Ende der Versammlung satzungsgemäße Wahlen statt: Nina Wolff stand nach über 11 Jahren im Regionalvorstand nicht mehr für eine weitere Wahlperiode zur Verfügung. Ulrich Schweizer, Inhaber des Unternehmens Garten Schweizer in Nürtingen stellte sich zur Wahl und wurde ohne Gegenstimmen in seinem neuen Amt bestätigt. Schweizer führt seit 28 Jahren das ehemals elterliche Unternehmen mit 10 Mitarbeitern und ist zudem seit vielen Jahren engagierter Ausbildungsbetrieb in der Region Stuttgart.

Martin Jeutter stand satzungsgemäß nach drei Jahren zur Wiederwahl. Er wurde ebenfalls ohne Gegenstimmen von der Region bestätigt. Während seiner ersten Jahre im Amt organisierte Jeutter mehrere Azubi-Projekte und Wettbewerbe. Aktuell erarbeitet er zusammen mit der Verwaltung der Staatlichen Schlösser- und Gärten Baden-Württemberg ein Programm für die Talentschmiede – ein Fortbildungsprogramm für die besten Azubis im Ländle.

Kollegengespräche sowie ein reger Austausch mit den anwesenden Fördermitgliedern und Mitarbeitern der Firma Godelmann, bildeten zusammen mit einem Grillabend in den Hallen der Niederlassung einen informativen sowie gelungenen Veranstaltungsausklang.

 

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