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In den meisten Wohnzimmern blüht die Amaryllis traditionell zur Weihnachtszeit. Anschließend landet die dicke Zwiebel zumeist auf dem Kompost. Das muss aber nicht sein. Wer Muße und einen grünen Daumen hat, kann die Amaryllis gut durch das Jahr bringen und sich im nächsten Winter mit etwas Glück erneut an der imposanten Blütenpracht erfreuen. Wichtig hierfür ist vor allem, dass man den natürlichen Rhythmus der Pflanze kennt und sich bei der Pflege an ihm orientiert.

In den meisten Wohnzimmern blüht die Amaryllis traditionell zur Weihnachtszeit. Anschließend landet die dicke Zwiebel zumeist auf dem Kompost. Das muss aber nicht sein. (Foto: fluwel.de)

Die Blütezeit

„Im Laufe eines Jahres durchläuft die Amaryllis von Natur aus einen Rhythmus von drei Vegetationsphasen“, weiß Blumenzwiebelexperte Carlos van der Veek von Fluwel. „Blüte im Frühling, Wachstum im Sommer und Ruhezeit im Winter.“ Bei uns trägt die imposante Pflanze nur deshalb bereits im Dezember ihre Blüten, weil es sich im warmen Wohnzimmer für sie wie Frühling anfühlt und sie zugleich bereit ist für die letzte Vegetationsphase: Die Blütezeit. Das gelingt nur deshalb, weil die Gärtner den Zwiebeln mit einer kühlen Lagerphase im Herbst einen frühen Winter vorgaukeln. „Diese Ruhe ist wichtig und unabdingbar. War sie zu kurz, treiben die Zwiebeln noch nicht aus, sondern warten noch etwas“, erklärt van der Veek. „Manchmal wundern sich unsere Kunden, warum ihre Amaryllis nicht direkt austreibt, wenn sie eingetopft im warmen Wohnzimmer steht. Das liegt dann zumeist an einer zu kurzen Ruhephase. Die Amaryllis braucht eben ihre Zeit.“

Die Wachstumsperiode

Nach der Blüte können die welken Blüten entfernt werden. Den Stiel bitte nicht abschneiden, auch wenn das häufig zu lesen ist. Van der Veek von Fluwel: „Mit dem Messer verursacht man eine Wunde mit Öffnung, die bis in das Herz der Zwiebeln reicht. Kommen dort Wasser oder Schmutz hinein, kann das der Amaryllis schaden!“ Der Niederländer empfiehlt, den Stiel stattdessen von selbst absterben zu lassen. Dabei schließt die Pflanze das Loch von allein. Blühte die Amaryllis in einer speziellen Vase, sollte die Zwiebel nun eingetopft werden. Während der anschließenden Wachstumsphase ist verstärktes Gießen angesagt, sowie regelmäßiges Düngen. Der ideale Standort bietet der Amaryllis Wärme und ausreichend Licht. Fühlt sie sich wohl, entwickelt sie das ganze Jahr über grüne Blätter. Ende Mai, wenn es draußen warm wird, kann die Amaryllis ins Freie an einen halbschattigen Ort ziehen. Am liebsten hat die Exotin Temperaturen zwischen 24 und 26 Grad Celsius. „Bitte der Pflanze in dieser Phase stets Wasser und Nährstoffe geben“, betont van der Veek. „Denn jetzt legt die Amaryllis ihre neuen Blüten in der Zwiebel an.“

Die Ruhephase

Ab August kann das Gießen und Düngen dann eingestellt werden. Die Blätter verwelken und können entfernt werden. Die Zwiebel geht nun in die Ruhephase über und sollte trocken, dunkel und vor allem kühl (etwa 15 Grad) gelagert werden. Idealerweise dauert dieser vorgetäuschte Winter acht Wochen. Anschließend darf die Zwiebel wieder an einem wärmeren Ort stehen, zum Beispiel ins winterliche Wohnzimmer, wo es sich für sie wie Frühling anfühlt ... und der Rhythmus beginnt von Neuem. „Eine Blühgarantie gibt es natürlich nicht!“, hebt der Experte hervor. “Etwas Glück braucht es schon. Aber wenn man sich an den natürlichen Rhythmus hält, stehen die Chancen gut.“ Weitere Informationen zur Pflanzung und Pflege von Blumenzwiebeln sowie ein breites Sortiment in bester Qualität und direkt aus Nordholland: siehe Link

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