Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

1993 hatte der Einheitserde Werkverband auf der PLANTEC seine erste torffreie Blumenerde unter der Marke frux präsentiert.

1993 hatte der Einheitserde Werkverband auf der PLANTEC seine erste torffreie Blumenerde unter der Marke frux präsentiert. (Bild: Einheitserde Werkverband)

„Beim Torfersatz waren wir der Zeit weit voraus“, sagt Christian Günther, Leitung Fachhandel & Export bei der PATZER ERDEN GmbH, selbstbewusst. „Genau genommen 33 Jahre, wenn man die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geforderte Torffreiheit von Hobbyerden als Bezugspunkt nimmt.“
Der Vorsprung rührte zum einen daher, dass das Familienunternehmen seinerzeit schon vier Jahrzehnte Erfahrung mit Kultursubstraten hatte. Dieses Know-how fließt auch heute noch in die Blumenerden für Hobbygärtner ein. „Zum anderen ergab die geografische Lage unseres Firmensitzes – mitten in Deutschland ohne nennenswerte Torfvorkommen – die Notwendigkeit, uns früh mit alternativen Substratausgangsstoffen zu beschäftigen. So konnten wir unsere Produkte mit mehrheitlich regionalen, nachwachsenden Rohstoffen kontinuierlich weiterentwickeln, um den fortschreitenden technischen Entwicklungen im Gartenbau Rechnung zu tragen“, erläutert Günther.

Torffreie Mischungen sind komplex
Torfersatz heißt immer: weg von einem Ausgangsstoff – hin zu immer mehr unterschiedlichen Komponenten. Die torffreie Öko-Blumenerde von 1993 enthielt eine Mischung aus Ton, Kompost und Holzhäckseln. Heute stecken in der torffreien Bio-Blumenerde von frux zusätzlich noch Rindenhumus und Cocopeat. Rindenhumus bleibt lange strukturstabil und hat ein hohes Luftvolumen. Cocopeat zeichnet sich unter anderem durch eine hohe Wasserspeicherkapazität aus. Statt der früher verwendeten Holzhäcksel werden heute Holzfasern in verschiedenen Strukturen verwendet. Beim Kompost liegt das Augenmerk seit je her auf der RAL-Gütesicherung mit entsprechendem Rottegrad für die optimale Substratqualität.
Nur der Klassiker unter den Rohstoffen der Einheitserdewerke, der enthaltene frische Naturton, ist unverändert. Er hat sich seit Jahrzehnten bewährt. Nicht nur, weil er Wasser- und Nährstoffe speichert sowie puffert, sondern auch die verschiedenen Substratkomponenten gleichmäßig miteinander verbindet. „Weil immer mehr Rohstoffe miteinander kombiniert werden müssen, wirkt sich das auf die physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften der Erde aus. Das erfordert einen wesentlichen höheren technischen und fachlichen Aufwand auf Seiten der Erdenhersteller“, so Günther. „Unseren Vorsprung haben wir bis heute beibehalten. Schon seit 2022 beträgt die Torfersatzquote über alle unsere Marken im Hobbybereich gerechnet (frux, Natur Erde und Eigenmarken) über 50 Prozent – ein Ziel, das sich die Erdenindustrie für 2025 gesteckt hat.“

 

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