Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Muskel-Skelett-Erkrankungen gelten als "Volkskrankheit". Seit 2002 ruft deshalb der Tag der Rückengesundheit am 15. März zur aktiven Prävention von Rückenbeschwerden auf. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) bietet mit dem kostenlosen Rückenkolleg ein Präventionsangebot für Beschäftigte aus dem Bau- und Handwerksbereich mit berufsbedingten Belastungen des Rückens und des Bewegungsapparats.

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Muskel-Skelett-Erkrankungen sind häufig Ursache für Arbeitsausfälle und den Eintritt in die Frührente. Damit verursachen berufsbedingte Erkrankungen am Bewegungsapparat oder Rücken immense Kosten durch Produktionsausfälle und die medizinische Rehabilitation. Häufig sind Überlastungsschäden durch monotone, ständig wiederholende Bewegungen und Prozesse der Grund. Dabei kann die Unternehmensleitung zahlreiche technische, organisatorische und persönliche Maßnahmen ergreifen, um arbeitsplatzspezifische Gesundheitsgefahren zu minimieren und Erkrankungen wirksam vorzubeugen. 

"Die BG BAU unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen nicht nur, indem wir viele ergonomische Arbeitsmittel finanziell fördern. Versicherte, die unter häufigen Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule leiden und seit mehreren Jahren in einem rückenbelastenden Bau- oder Handwerksberuf arbeiten, können am sogenannten Rückenkolleg der BG BAU teilnehmen“, sagt Jörg Wachsmann, Leiter Abteilung Rehabilitation und Leistungen.

Qualifiziert, kostenlos und praxisnah

An den berufsgenossenschaftlichen Unfallkliniken in Hamburg und Ludwigshafen sowie der BG Ambulanz in Bremen vermitteln Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medizin, Sport- und Physiotherapie sowie der psychosozialen Betreuung anhand theoretischer und praktischer Inhalte, wie die Teilnehmenden mit ihrer Erkrankung umgehen und möglichst lange im Beruf tätig bleiben können.

Die Teilnahme am Rückenkolleg ist kostenlos und auf die Dauer von drei Wochen ausgelegt. Zur Wiederholung und Vertiefung finden zwei einwöchige Auffrischungskurse nach jeweils zwölf Monaten statt.

Das Arbeitsentgelt einschließlich der Sozialversicherungsbeiträge wird dem Arbeitgebenden zu 100 Prozent erstattet. Bei freiwillig versicherten Unternehmerinnen und Unternehmern richtet sich die Erstattung des Arbeitseinkommens nach der Höhe der abgeschlossenen Versicherungssumme.

Praxisnahes Trainingsprogramm für die Rückengesundheit

Einen besonderen Stellenwert nimmt das praxisnahe Üben an berufsspezifisch gestalteten Arbeitsplätzen in den Präventionszentren ein. So soll die Gesamtbelastbarkeit im Alltag und im Beruf besser eingeschätzt werden können. Theoretischer und praktischer Unterricht zum Erlernen individueller und rückenentlastender Bewegungsabläufe sowie ergonomische Übungen an realitätsgetreuen Kulissenarbeitsplätzen sollen das Erlernte in den Arbeitsalltag übertragen.

Ergänzend dazu helfen individuelle Einzeltherapien mit verschiedenen Behandlungstechniken der Physiotherapie, der physikalischen Therapie, eine Ernährungsberatung sowie ein psychologisches Gesundheitstraining bei der Reduzierung von Schmerz und Stress.

 

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