Neben den Klassikern Topaz, Gala und Elstar sind dort mit Gravensteiner, Goldparmäne und Boskoop historische und – mit rotfleischigen Äpfeln – auch neue Trendsorten vertreten. Doch Bayern kann weit mehr als „nur" Äpfel, Birnen, Kirschen, Zwetschgen & Co. Denn auf der Versuchsfläche können auch ganz exotische Entdeckungen gemacht werden, die man so vielleicht nicht unbedingt bei uns in Bayern erwartet hätte.
Exoten „Dahoam in Bayern"
Mit dem Pflückeinsatz bei Kiwibeeren, Indianerbananen und Feigen läuft derzeit wohl die exotischste Ernte Bayerns. Bereits vor über 20 Jahren pflanzten die LWG-Experten des Versuchsbetriebes die ersten Kiwi-Büsche und Indianerbananenbäume – und wurden dabei anfangs nicht so ganz ernst genommen. Denn neue Kulturen in den erwerbsmäßigen Anbau zu bringen bedarf einer genauen Überprüfung, dauert lange und benötigt viel Überzeugungsarbeit bei Erzeugern, Handel und letztendlich den Kunden. Doch Kiwibeere und Indianerbanane passen in den aktuellen Trend, da sie keine Pflanzenschutzmaßnahmen benötigen und für eine gesundheitsbewusste Ernährung stehen.
Feigen aus Bayern?
Im Winter 2016/17 wurde die Exotenliga im elf Hektar großen Versuchsbetrieb Thüngersheim, der auch als unterfränkischer „Garten Eden" durchgehen könnte, um Feigen erweitert. Bislang holte sich das Maulbeergewächs, das seine Wurzeln in tropischen und subtropischen Gefilden hat, im bayerischen Winter immer Frostbeulen und erfror. Nun stehen neue, robustere Sorten auf dem Prüfstand, die Temperaturen von bis zu minus 15 °C trotzen sollen und damit den Grundstein auch für einen erfolgreichen Anbau in Bayern legen könnten. Schon jetzt sieht die Ernte vielversprechend aus – und schmeckt!