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Mit Pflanzen die Welt retten: Grüne Lösungen gegen den Klimawandel

Seit der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 - das ist nun schon zehn Jahre her! - gilt das 1,5-Grad-Ziel als Maßstab für den Erhalt der Lebensbedingungen, wie wir sie kennen. Global ist unsere Atmosphäre schon jetzt um 1,2 Grad heißer als vor Beginn der Industrialisierung und die Meldungen über klimawandelbedingte Umweltkatastrophen wie Feuersbrünste, Überschwemmungen, Stürme, schmelzende Gletscher etc. sind ebenso wie Meldungen über ein beschleunigtes Artensterben und die Ausbreitung neuer Krankheiten und Schädlinge täglich in den Nachrichten. Was tun? Klar ist, dass selbst eine Null-Emission von Treibhausgasen erst zeitverzögert zu einer Stabilisierung des Klimas bzw. zum Rückgang der klimawandelbedingten Folgen führen würde. Es braucht also Konzepte und Instrumente, um der Erdatmosphäre CO2 zu entziehen und es klimaunwirksam zu lagern.

Der Wissenschaftsautor Bernhard Kegel stellt in seinem aktuellen Buch „Mit Pflanzen die Welt retten" biologische Möglichkeiten vor und diskutiert sie kontrovers. Hochinteressant und augenöffnend ist vor allem der (welt-)weite Blick und die differenzierte Bewertung, die Kegel dem Thema widmet. Es wird deutlich, dass der schlichte Ruf nach mehr Pflanzungen und Wäldern nicht genügt. Wo in der Welt kann oder soll aufgeforstet werden, welche Baumarten eignen sich am besten, wie soll die Bewirtschaftung erfolgen und welche zusätzlichen Maßnahmen sind angezeigt? Erhebliches Klimapotenzial hat auch der Moorschutz, die Wiedervernässung trockengelegter Agrarflächen und die Etablierung einer neuen Moorwirtschaft. Nicht zu vergessen die Ozeane: das in den oberen, lichtdurchflutetet Wasserschichten lebende und photosynthetisch aktive Plankton ist nach Schätzungen für bis zu 80 Prozent der globalen Sauerstoffproduktion verantwortlich. Kegel stellt hier unter anderem die „Technologie des künstlichen Auftriebs", die direkte Düngung des Meerwassers oder die großflächige Anlage von Seegraswiesen als hoffnungsvolle Instrumente vor, um die Ozeane als Kohlenstoffsenken nutzbar zu machen. Als geniale Formel, die unsere Welt erst möglich gemacht hat, erläutert er die Photosynthese-Gleichung, die es zu nutzen gilt: auf dem Land und zu Wasser, vielleicht auch durch eine zusätzliche, künstlich modifizierte und optimierte Photosynthese-Technologie.

In der abschließenden Diskussion beleuchtet Kegel die verschiedenen Instrumente und kommt am Schluss zu der zusammenfassenden Aussage: „Pflanzen allein werden die Welt nicht für uns retten, aber ohne sie, ohne unsere wichtigsten natürlichen Helfer, schaffen wir es bestimmt nicht." Das Buch wendet sich an naturwissenschaftlich interessierte Leserinnen und Leser, die ein fundiertes Bild von den Möglichkeiten und Grenzen verschiedener naturbasierter Ansätze für die Bewältigung des menschengemachten Klimawandels gewinnen wollen.

Bernhard Kegel
Mit Pflanzen die Welt retten
Dumont, 2024
253 Seiten, 13.6 x 20.8 cm, Hardcover
ISBN 978-3-8321-6850-6
Preis: € 25,00

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