RAMSAR Welt-Feuchtgebiets-Tag (WWD) am 2. Februar
31.01.2013
BfN-Präsidentin Jessel fordert mehr Schutz und gutes Management von städtischen Feuchtgebieten. Deutscher Naturschutzpreis sucht Projekte zum Motto: Lebensraum Wasser.
Feuchtgebiete in Städten und an Stadtgrenzen geraten zunehmend unter Druck. Weltweit sind sie wichtig gerade in vielen Megastädten für die Trinkwasserbereitstellung und den Wasserrückhalt, sie dienen zur Erholung sowie als artenreicher Lebensraum und wirken ausgleichend auf das Stadtklima. Aber wasserbauliche Maßnahmen, Entwässerung, Flä-chenversiegelung und Schadstoffeinträge beeinträchtigen diese Feuchtgebiete in großem Umfang.
"Deshalb müssen urbane Feuchtgebiete von Stadtplanern und Stadtentwicklung stärker beachtet werden. Ebenso ist ein effizientes Management von Feuchtgebieten wichtig, um Feuchtgebiete vor der Beeinträchtigung und dem Verlust ihrer natürlichen Funktionen zu bewahren," sagte Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) anlässlich des Weltfeuchtgebietstags am kommenden Samstag (2.Februar).
"Urbane Feuchtgebiete sind wichtige Grundwasserspeicher, bieten Schutz vor Überschwemmungen und dienen häufig als Frischluftschneisen in den Ballungsräumen", so Jessel.
Zunehmend spielen urbane Feuchtgebiete eine immer wichtigere Rolle bei der Ramsar-Konvention. Dies führte auf der letzten Vertragsstaatenkonferenz (COP 11) der Ramsar Konvention unter anderem zur Verabschiedung von Grundsätzen für die Planung und das Management von urbanen und periurbanen Feuchtgebieten (Resolution XI.11). Die hohe Verbauungsrate in Deutschland, wie auch in anderen Teilen Europas, aber auch die in immer rasanterem Tempo zunehmende Verstädterung in Entwicklungsländern, machen es notwendig Management und Schutz von Feuchtgebieten in die Stadtentwicklung zu integrieren.
"Die steigende Nachfrage nach Wasser mit einhergehendem Rückgang dieser natürlichen Ressource macht eine Zusammenarbeit aller Nutzer zur Wasserbewirtschaftung dringend erforderlich. Nur auf der Basis eines gemeinsamen Plans zum nachhaltigen Wassermanagement kann der Schutz von Feuchtgebieten gelingen," erläuterte BfN-Präsidentin Jessel.
Auch beim Deutschen Naturschutzpreis 2013 steht dieses Thema im Vordergrund: Unter dem Motto "Lebensraum Wasser - Vielfalt entdecken, erleben, erhalten" werden Projektideen gesucht, die die Vielfalt und Bedeutung der Natur im, am und auf dem Wasser aufzeigen sowie neues Naturerleben schaffen.
Für die Kategorie "Förderpreis" können sich Interessierte noch bis zum 8. Februar 2013 mit einer aussagekräftigen Ideenskizze bewerben und die 100%ige Finanzierung ihres Projektes (maximal 150.000 Euro) gewinnen.
In der Kategorie "Bürgerpreis" wollen das Bundesamt für Naturschutz und der Outdoor-Ausrüster Jack Wolfskin als Stifter 20 kleine Projekte mit je 2.000 Euro auszeichnen. Bewerbungsschluss für Ideenskizzen ist hier der 5. Mai 2013.