Ihre Nester legt sie an ganz unterschiedlichen Orten an. Sie baut ihre Brutzellen in Hohlräumen wie Steilwänden, altem Schilfrohr oder Mörtelfugen. Sogar Fugen von Fachwerkhäusern oder künstliche Nisthilfen nutzt sie regelmäßig. Sie ist auch „Nachmieterin“ verlassener Nester von Pelzbienen. Für den Nestbau verwendet sie Mörtel aus Lehm und Sand. Die Außenwände der Zellen sind aus Lehmkügelchen gefertigt, während die Innenseiten mit einem glasigen Harz unbekannter Herkunft glatt ausgekleidet werden. Das verleiht den Zellen eine besondere Stabilität. Die Zellen sind zylindrisch, dickwandig und oft linear angeordnet. Ein fertiges Nest lässt von außen keine Trennung einzelner Brutzellen erkennen. Im Inneren befinden sich dennoch mehrere abgetrennte Kammern. Für ihren Nachwuchs sammelt sie Pollen hauptsächlich von Schmetterlingsblütlern wie dem Gewöhnlichen Hornklee (Lotus corniculatus), von verschiedenen Platterbsen (Lathyrus spp.) sowie von Hauhecheln (Ononis spinosa und Ononis repens).
Die Goldsaum-Kegelbiene (Coelioxys aurolimbatus) ist unmittelbar auf unsere Wildbiene des Monats angewiesen. Kegelbienen (Coelioxys) gehören zur Gruppe der Kuckucksbienen und bauen keine eigenen Nester. Stattdessen legen die Weibchen ihre Eier in die Brutzellen anderer Wildbienen, meist Blattschneiderbienen oder eben Mörtelbienen. Mit ihrem spitz zulaufenden Hinterleib durchbohren sie Nestverschlüsse, um ihre Eier im fremden Nest abzulegen. Die Larve der Kegelbiene schlüpft vor der Wirtslarve, tötet diese, und ernährt sich von deren Pollenvorrat. Da Kegelbienen selbst keinen Pollen sammeln, sind sie auf das Vorkommen ihrer Wirtsarten angewiesen.
Um die Platterbsen-Mörtelbiene zu unterstützen, helfen Nisthilfen aus markhaltigen Stängeln oder Holz mit Bohrungen sowie offene Bodenstellen und Lehmflächen als Baumaterial. Ein vielfältiges Blütenangebot sichert Nahrung. Wichtig ist zudem, auf Pestizide zu verzichten. Schon kleine naturnahe Flächen in Gärten oder auf Balkonen leisten einen wertvollen Beitrag für Wildbienen. Weitere Tipps, wie Sie bienenfreundliche Strukturen schaffen, erhalten Sie online.
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