Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Freistaat Bayern nimmt beim Hochwasserschutz an der Donau nicht nur den Fluss in den Blick, sondern auch die angrenzenden Flächen, das sogenannte Vorland. Das machte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf gestern anlässlich des Abschlusses des Projektes: Vorlandmanagement an der Donau zwischen Straubing und Vilshofen, deutlich.

Umweltministerin Ulrike Scharf (© Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

"Wir brauchen einen effektiven Hochwasserschutz an der Donau. Unsere Flüsse brauchen im Hochwasserfall ausreichend Raum. Deshalb haben wir in einem groß angelegten Projekt über mehrere Jahre die Flächen entlang des Donauufers in Niederbayern untersucht. Das Ergebnis ist eindeutig: Weniger Gehölz und niedrigere Ackerpflanzen bedeuten mehr Sicherheit für die Menschen an der niederbayerischen Donau. Dafür haben wir in den vergangenen Jahren rund 32 Millionen Euro in die Hand genommen und über 100 Hektar neuen Auwald geschaffen", so Scharf.

Das nun abgeschlossene Projekt zum Vorlandmanagement an der Donau zwischen Straubing und Vilshofen ist eine Besonderheit in Bayern. Auf einer Strecke von rund 50 Kilometern wurden in den vergangenen gut zehn Jahren neben Detailuntersuchungen der Vegetation verschiedene Maßnahmen an der Donau umgesetzt. Ausgangspunkt des Vorlandmanagements ist der entlang der Donau bis zum Ende der 1990er Jahre stark angestiegene Anteil an Ackerflächen und der Gehölzbestand. Gehölze und hoch wachsende Ackerpflanzen können das Abfließen im Hochwasserfall beeinträchtigen und so im Ergebnis zu einem Anstieg des Donau-Pegels beitragen. Im Zuge des Vorlandmanagements wurden deshalb zum Schutz der Bevölkerung Gehölzflächen gerodet. Als Ausgleich wurden rund 106 Hektar neue Waldflächen angelegt sowie 210 Nistkästen für Fledermäuse und Vögel angebracht. Rund 300 wertvolle Altbäume konnten trotz der umfassenden Maßnahmen erhalten werden.

Zudem haben die zuständigen Kreisverwaltungsbehörden für die Ackerflächen an der Donau zwischen Straubing und Vilshofen ein Anbauverbot unter anderem für Mais und Sonnenblumen erlassen. Die betroffenen Landwirte wurden finanziell entschädigt. Scharf: "Das Vorlandmanagement ist ein Hochwasser-Solidarpakt aller erster Güte. Nur wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, kommt die Gemeinschaft voran. Mein großer Dank gilt daher den Landwirten. Sie haben ein klares Bekenntnis für die Sicherheit ihrer Mitmenschen abgegeben."

 

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