Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die bayerischen Naturschätze sind einzigartig und unverzichtbar. Um die positive Wahrnehmung und Wertschätzung der Natur in der Öffentlichkeit weiter zu verbessern, startet Bayern – mit finanzieller Unterstützung der EU, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und des Bayerischen Naturschutzfonds – ein umfassendes Kommunikationsprojekt zu Natura 2000, dem europäischen Schutzgebietsnetz.

Umweltministerin Ulrike Scharf als Festrednerin beim Staatsempfang zum ersten Bayerischen Natura 2000-Gipfel (© Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf heute auf einem Staatsempfang zum ersten Bayerischen Natura 2000-Gipfel. "Der Erhalt unserer Naturheimat und der einzigartigen Landschaft in Bayern ist von herausragender Bedeutung. Die Natur bietet unersetzbare ökologische Ressourcen und ist gleichzeitig wertvoller Erlebnis- und Erholungsraum. Das Schutzgebietsnetz Natura 2000 spielt dabei eine herausragende Rolle. Es ist das weltweit größte Naturschutzprojekt und ein Wegweiser für eine lebenswerte Zukunft. Mit unserem neuen Kommunikationsprojekt starten wir ein Konzept mit Mehrwert für die Menschen. Es bringt den Menschen die Naturschätze vor ihrer Haustüre näher und steigert die Wertschätzung von Natura 2000. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat und den Menschen vor Ort ist der beste Garant für erfolgreiche Naturschutzarbeit", so Scharf. Die Veranstaltung ist der Auftakt für dieses landesweite, auf fünf Jahre angelegte LIFE-Kommunikationsprojekt zu Natura 2000. 

In einem ersten Schritt werden Gespräche mit den relevanten Akteuren geführt und regionale Veranstaltungen zu Natura 2000 ausgerichtet. Damit sollen Akzeptanz, positive Wahrnehmung und Wertschätzung von Natura 2000 in Bayern gestärkt und die Bedeutung des regionalen Naturschutzes als sanfter Wirtschaftsfaktor herausgehoben werden. Das Projekt mit einem Volumen von rund 3 Millionen Euro wird von der Bayerischen Akademie für Natur und Landschaftspflege (ANL) durchgeführt. 

In dem knapp fünf Jahre dauernden Projekt sollen darüber hinaus vielfältige Maßnahmen Akzeptanz und Wertschätzung von Natura 2000 erhöhen, beispielsweise durch Botschafter-Kampagnen, Wanderausstellungen, Information in den Gebieten, der Bewerbung von speziellen Produkten aus Natura 2000 Gebieten und Fachtagungen. Weitere Kommunikations- und Informationsmaßnahmen sollen zudem zeigen, welche bedeutende Rolle Natura 2000 bei der Sicherung der Lebensgrundlagen in unserer Heimat spielt. 

Natura 2000 bezeichnet ein zusammenhängendes ökologisches Netzwerk an Fauna-Flora-Habitat-(FFH-) und Vogelschutzgebieten in der Europäischen Union. Zweck ist der länderübergreifende Schutz europäisch bedeutender, oft gefährdeter wildlebender Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume. Es ist das weltweit größte Projekt zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen. Bei der Umsetzung der konkreten Maßnahmen in den verschiedenen Gebieten werden alle Beteiligten an einem Runden Tisch eingebunden. Dort werden die Maßnahmen vorgestellt, Umsetzungswege diskutiert und staatliche Fördermöglichkeiten – beispielsweise das Vertragsnaturschutzprogramm – aufgezeigt. So fließen mit über 23 Millionen Euro jährlich rund die Hälfte der Mittel aus dem Vertragsnaturschutz in die Natura 2000-Gebiete und honorieren die Leistungen der Land- und Forstwirte für den Natur- und Artenschutz. Scharf: "Der bayerische Dreiklang im Naturschutz setzt auf Kooperation, Freiwilligkeit und Ehrenamt. Auf diesem Weg schaffen wir ein zukunftsfähiges und lebenswertes Bayern und erhalten gemeinsam unsere kostbaren Naturschätze."

 

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