Strukturwandel in der Branche geht mit sinkenden Mitgliederzahlen in den Landes- und Bundesfachverbänden einher, d. h. immer weniger Mitglieder tragen die Finanzierung der Verbandsarbeit. Die Ansprüche der Mitglieder an die Verbände im Hinblick auf die politische Interessensvertretung und konkrete Service-/Dienstleistungen steigen und verändern sich kontinuierlich. Die einzelbetrieblichen Anforderungen an die Verbände werden differenzierter und komplexer zugleich. Das Kosten-/ Nutzendenken der Mitgliedsunternehmen tritt zunehmend in den Vordergrund. Tradition und Solidarität von Mitgliedschaften verlieren an Bedeutung. Die Entwicklung im Produktionsgartenbau zeigt einen Trend zu immer größeren Betrieben und/oder zu einer stärkeren Spezialisierung (Sparte, Kulturen, Qualitäten). Die Rede von Präsident im weiteren (Auszüge):
Bei der internen Perspektive geht es um die optimierende Weiterentwicklung der heute gegebenen Verbandsstrukturen. In der räumlichen Ebene ist die Bildung von drei Landesgruppen Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein in Diskussion. Noch bestehende Kreisgruppen können bestehen bleiben und werden vom Zwang bestehender ehreamtlicher Vertretungsgremien entlastet. Die neuen Landesgruppen wählen die Kreisgärtnermeister und entsenden die Delegierten aus ihrer Region. In der fachlichen Gliederung des Verbandes wird neben den bereits bestehenden Landesfachgruppen "Blumen und Zierpflanzen", Friedhofsgärtner", "Obstbau" und "Gemüsebau" eine fachliche Vertretung der immer bedeutsameren Bereiche "Handel/Vermarktung" sowie "Dienstleistung" diskutiert. Bei der externen Perspektive wird um die Kooperation mit anderen verbandlichen Partnern gehen. Über die seit 2005 bestehende Kooperation mit dem BdB-Landesverband Schleswig-Holstein streben wir konkrete Verhandlungen an einerseits mit den Gartenbau- Landesverbänden (vor allem dem Wirtschaftsverband Gartenbau Niedersachsen) und andererseits mit anderen Fachverbänden wie dem FdF Nord. Die Geschäftsführenden Präsidien der nördlichen Gartenbauverbände haben bereits zusammen getagt. Wir streben zu Beginn 2011 eine gemeinsame Willenserklärung beider Verbände an, mittelfristig einen Regionalverband Gartenbau Nord zu gründen. Wir sind der festen Überzeugung, durch die dargestellten Veränderungen und Entwicklungen die Verbandsleistungen für unsere Mitglieder nicht nur zu sichern, sondern auch effektiver, das heißt leistungsstärker und kostengünstiger erbringen zu können. Dies ist die Herausforderung unserer verbandlichen Zukunft, die wir gemeinsam meistern müssen. Die Verantwortung für die Stärke unseres Berufsverbandes - als Einflussfaktor auf die Rahmenbedingungen für unsere Branche - tragen wir allein, nicht die Politik! Der Gartenbau befindet sich im internationalen Wettbewerb, wobei an dieser Stelle die fehlende Harmonisierung vieler Produktionskosten bestimmende Faktoren wieder angemerkt werden muss. Die gegenwärtigen Rahmenbedingungen tragen nicht dazu bei, dass die Investitionsbereitschaft der Gartenbaubetriebe steigt. Der Investitionsaufschub führt teilweise zu einem Investitionsstau. Die erforderlichen Modernisierungen werden umfangreicher, die Kreditbeschaffung zunehmend schwieriger. Dabei sollte für das neue Jahr 2010 die Kernaufgabe sein, mit voller Kraft für Wachstum und Beschäftigung zu sorgen. Wichtig ist auch, den begonnenen Aufschwung durch eine ausreichende Kreditversorgung seitens der Kreditinstitute und Förderbanken zu unterstützen. Hier bleibt die Politik gefordert. Wichtig ist auch, dass die Wirtschaftspolitik zu einem verlässlichen, konsistenten und Mittelstand fördernden Kurs findet. Unsere Friedhofsgärtner leiden nicht nur regional, sondern bundesweit am derzeitigen Wandel der Bestattungskultur. Die Friedhofsgärtner gehen nun nach jahrelangen Abwehrkämpfen und Aufklärungsversuchen in die Offensive: mit der Imagekampagne "Es lebe der Friedhof!" Mit über 1 Mio. Euro ist es möglich geworden, eine berufsständisch finanzierte und organisierte Kampagne für die Öffentlichkeit in Fernsehen und Printmedien auf die Beine zu stellen. Ziel ist die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Leistungsfähigkeit der Friedhofsgärtner. Ich wünsche mir eine Fortführung der Kampagne sowie verstärkte aktive Teilnahme der Kollegen in Region. Lassen Sie uns gemeinsam kämpfen für den Erhalt der Friedhofskultur! Unsere Einzelhandelsgärtnereien versuchen weiterhin, die verbandsgestützte Absatzförderung durch Gemeinschaftsmarketing zu stärken. Im Norden spielen nehmen unserer bereist erwähnten Kampagne "der norden blüht auf!" vor allem "Viva Balkonia" sowie die neuen Aktion "Pflanze des Jahres im Norden" dazu. Für das einzelbetriebliche Markting und die betriebliche Qualitätssicherung bieten wir die Qualitätszeichenprüfung "Premium Gärtnerei" an. Hier mein Appell an alle Mitglieder: Leider nutzen immer noch viel zu wenig unserer Mitglieder das Leistungsangebot. Bringen Sie sich aktiv ein und beteiligen Sie sich zu Ihrem eigenen Nutzen. Chancen für den Gartenbau im Norden gibt es genug. Chancen durch die Arbeit eines Berufsverbandes im Zeitraum bis 2015 bestehen m. E. durch:
- Gartenschauen in der Region (LGS Norderstedt 2011, IGS Hamburg 2013).
- Weiterentwicklung der GVN-Verbandsstrukturen mit neuen Partnern.
- Gemeinschaftsmarketing - Der Norden blüht auf! / Pflanze des Jahres im Norden 2010.
- Kompetenzzentrum LK Hamburg - Länderübergreifende Kooperation im Versuchsund Beratungswesen im Norden vollenden
- Übernahme eines Ehrenamtes - Persönlichkeitsentwicklung, fachlicher und menschlicher Gewinn für alle Gärtner/-innen!