Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Energieholz wird zukünftig noch mehr genutzt werden. Bei steigender Nutzung ist durchaus auch eine Verknappung möglich. Das ergibt sich aus dem einfachen Vergleich des vorhandenen nachhaltigen Holzpotentials und der geplanten zukünftigen Nutzung.

Daraus folgert, dass der Baum zukünftig in all seinen Bestandteilen auch wirklich genutzt werden muss. Im Schnitt sitzen 25 % der Masse eines Baumes in der Erde. Es stellt sich die Frage, wie diese Menge als Brennstoff für das Biomasseheizkraftwerk aufbereitet werden kann.

Die bisherige Erntekette besteht aus einem am Bagger montierten Roderechen, der die Wurzel mit viel Erde aus dem Boden zieht. Daran schließt sich die langsamlaufende Zerkleinerungsmaschine an. Das Produkt aus dieser Maschine enthält viel Erde und Holzbestandteile, die eine Größenverteilung von 0 bis 50 cm haben. Das Produkt ist für die thermische Nutzung in der Regel unbrauchbar und muss wenigstens einmal nachgesiebt und mittels einer schnelllaufenden Maschine nachzerkleinert werden, um die verwertbare Größe G 100 oder CEN/TS 63 zu erreichen. Es ist leicht nachvollziehbar, dass am Schluss dieser Kette das Produkt mit Kosten in Höhe von mehr als 45Euro pro Tonnebelastet ist.

Der Ansatz zur Verbesserung, sprich kostengünstigeren Produktion, besteht darin, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das heißt, es sollte möglichst nur das Wurzelholz geerntet werden und nicht die daran festsitzende Erde. Diese Überlegung ist der Ausgangspunkt für die Entwicklung des neuen JENZ Wurzelholzernters R 900. Der R 900 ist ein Baggeranbaugerät für Bagger mit einem Dienstgewicht von ca. 20 - 25 to. Bei der neuen Erntekette schneidet der Bagger mit dem R 900 ähnlich wie ein Chirurg die Baumwurzel aus dem Erdreich heraus. Wurzelausläufer, an denen viel Erde klebt, werden abgetrennt. Große Wurzeln werden bereits im Boden vorzerkleinert.

Im Ergebnis bleiben bis zu 90 % der unerwünschten mineralischen Bestandteile dort, wo sie hingehören, nämlich im Boden. Sie belasten den weiteren Prozess nicht mehr. Die sauber geernteten Wurzeln werden auf einem Polter abgelagert.

Im zweiten Schritt der Kette erfolgt die Zerkleinerung mittels AZ 660 und der neu entwickelten Zweigangschaltung Twin-Gear bei sehr niedriger Rotordrehzahl und entsprechendem Siebkorb. Die bewährten Vario-Cut-Schläger wurden der Hackgutqualität G 100 angepasst. Im Ergebnis wird jetzt bereits im zweiten Arbeitsgang die gewünschte Größe G 100 - P 63 erreicht. Dabei wird der noch anhaftende mineralische Anteil mitzerkleinert, so dass dieser optisch nicht mehr erkennbar ist. Der Anteil dieser Fraktion im Endprodukt beträgt in der Regel weniger als 5 %! Auf den Einsatz einer Siebanlage kann deshalb in der Regel verzichtet werden, das Endprodukt kann ohne weiteres als Beimischung dem üblichen Waldhackschnitzel mit zugeführt werden. Die Praxis zeigt, dass diese Mischung aufgrund des höheren Heizwertes beim Wurzelholz von den Biomassenheizwerken gerne genommen wird.

Zusammengefasst besteht das Verfahren nur aus 2 Schritten:

1. Wurzelholzernte mit R 9002. 2. Zerkleinerung mit AZ 55/AZ 660 / AZ 960 bei geringer Drehzahl und feststehendem Werkzeug
Ein wichtiger Nebeneffekt soll noch erwähnt werden. Mit diesem System verbleibt ein Teil der Wurzeln im Boden und dient als wichtiger Nährstoffausgleich zur Neuanpflanzung. Es ist leicht nachvollziehbar, dass sich für diese Kette ein Kostenvorteil im deutlich zweistelligen Prozentbereich ergibt. Damit wird ein zusätzlicher Deckungsbeitrag erzielt, der vom Unternehmer für die weitere Optimierung seines Maschinenparks eingesetzt werden kann. Insgesamt wird durch die neue Logistikkette der Begriff der Nachhaltigkeit bei der Biomassenaufbereitung ein Stück mehr in den Vordergrund gestellt.

 

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

JENZ GmbH

Wegholmer Straße 14
32469 Petershagen
Deutschland

Tel.: +49 (5704) 9409-0
Fax: +49 (5704) 9409-47

Email:
Web: http://www.jenz.de

Empfohlene Inhalte für Sie: