Die Deutsche Umweltstiftung will im von den Vereinten Nationen zum - Internationalen Jahr der Wälder - erklärten Jahr 2011 das Thema Wald stärker in den Fokus der Pädagogik rücken.
Gerade in Deutschland stiftet der Wald vielfachen Nutzen. Er ist - zunehmend nachhaltig genutztes - Wirtschaftsgut, Ökosystem und Schutzraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten, er ist CO2-Regulator und bedeutender Erholungsraum für die Menschen, so Jörg Sommer, Vorsitzender der Deutschen Umweltstiftung.
Diese unterschiedlichen Dimensionen existierten nicht immer ohne Reibungen. Auch sei, so Sommer, noch nicht überall Konsens, dass Wälder primär ein Natur- und nicht ein Wirtschaftsgut seien. Aber dennoch sehe die Deutsche Umweltstiftung die Entwicklung insgesamt positiv.
Nach wie vor besorgniserregend sei jedoch die Beziehung, die gerade die junge Generation zur Natur habe. In den Schulen würde, so Sommer, umfangreiches Wissen vermittelt, aber für praktische Naturerfahrung der Kinder sei heute zwischen zunehmender Ganztagesschule, durchorganisierter Freizeit und Transfer im elterlichen Auto kaum noch Platz: „Nur ein Viertel der Viertklässler kann eine Buche von einer Linde unterscheiden - und nicht einmal ein Zehntel hat beide schon einmal bewusst angefasst.”
Die Deutsche Umweltstiftung will deshalb das Internationale Jahr der Wälder nutzen, um mehr Naturerfahrungen für Kinder zu ermöglichen - mit Materialien für Lehrkräfte und Schüler, mit der Einrichtung eines Themen-Fonds „Wald” und mit dem Projekt „Ein Baum für jedes Kind”, das Pädagogik und praktische Baumpflanzaktionen miteinander verbindet.