Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Ab Juli 2011 gibt es bei den Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH in Bamberg ein neues Qualifizierungsangebot explizit für erfahrene An- und Ungelernte im Garten- und Landschaftsbau.

Fachkräfte aus den eigenen Reihen

Schon seit längerer Zeit beschäftigt sich der VGL Bayern mit der Frage, wie der drohende Fachkräftemangel im Garten- und Landschaftsbau abgemildert werden könnte. Angesichts der demografischen Entwicklung sind die fehlenden Fachkräfte alleine durch verstärkte Ausbildung mittelfristig nicht auszugleichen. Das nun entwickelte Qualifizierungsprogramm bietet den Fachbetrieben die Möglichkeit, die entstehende Fachkräftelücke zumindest teilweise aus den eigenen Reihen zu decken. Besonders unter den Un- und Angelernten finden sich oft Mitarbeiter, die aufgrund ihrer Erfahrung und hohen Motivation zuverlässige Beschäftige in den Betrieben darstellen. Es gilt, sowohl diesen Personen eine berufliche Perspektive zu bieten als auch den betrieblichen Personalstamm zu stabilisieren.

Dieses Angebot richtet sich daher insbesondere an Beschäftigte im Garten- und Landschaftsbau, die eine nur geringe Qualifizierung besitzen oder an arbeitslose Personen, die den Wiedereinstieg in die Branche suchen. Motivierte Personen, die sich so weiterqualifizieren wollen, erhalten hierdurch eine ausgezeichnete Gelegenheit, ihre Fachkenntnisse zu erweitern oder den anerkannten Berufsabschluss nachzuholen.

Kooperation von VGL, DEULA und bfz bürgt für Qualität

Ermöglicht wird ihnen das durch ein modular aufgebautes abschlussorientiertes Qualifizierungsangebot, welches die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH in Zusammenarbeit mit dem Verband Garten-, Landschaft- und Sportplatzbau (VGL) Bayern e. V. und der DEULA Bayern praxis- und bedarfsorientiert entwickelt haben. Das breite Spektrum an Themen, die in den einzelnen Modulen aufgegriffen werden, trägt sowohl zur Vertiefung als auch zur Erweiterung des Fachwissens bei. Die einzelnen Module sind frei wählbar und individuell zusammenstellbar. Insgesamt stehen 17 Module zur Verfügung. Bereits nach 10 erfolgreich bestandenen Modulen erhalten die Teilnehmer das gemeinsame VGL-, DEULA-, bfz-Zertifikat "Qualifizierter Arbeiter im Garten- und Landschaftsbau".

Erster Qualifizierungsblock im Juli 2011 mit fünf Modulen

Von Mitte Juli bis Mitte September bietet das bfz den ersten Qualifizierungsblock mit fünf unterschiedlichen Modulen an (Hinweis: Im Winter 2011/12 folgt der nächste Block mit weiteren Qualifizierungsthemen):

  • Erstellung von Belagsflächen
  • Verständnis und Fähigkeit zum sicheren Umgang mit Maschinen im
  • Garten- und Landschaftsbau (= Basismodul)
  • Verwendung von Pflanzen
  • Natursteinwegebau
  • Stauden- und Gehölzverwendung

Jedes Modul findet von Montag bis einschließlich Samstag statt. In Anlehnung an den Rahmenlehrplan decken alle 17 Module den gesamten Inhalt des Berufsbildes ab, um an der Abschlussprüfung vor der zuständigen Stelle teilnehmen zu können.

Fördermöglichkeiten

Die Teilnahme an der Qualifizierung kann abhängig von den individuellen Voraussetzungen durch verschiedene Fördermittel (WeGebAU, IFLAS, Bildungsprämie) finanziert werden. Der Antrag für eine Förderung durch WeGebAU-Mittel muss jeweils über den regionalen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit erfolgen. Zielgruppe für diese Fördermöglichkeit sind Beschäftigte, die gering qualifiziert sind oder das 45. Lebensjahr vollendet haben. Fördermittel aus IFLAS stehen insbesondere gering qualifizierten Arbeitslosen zur Verfügung, um einen anerkannten Berufsabschluss oder Teilqualifikationen zu erwerben und damit ihren Marktwert erhöhen. Auch hierfür ist eine Antragstellung über die regionale Agentur für Arbeit nötig. Mit der sog. Bildungsprämie unterstützt der Staat Arbeitnehmer und Selbstständige bei der Weiterbildung mit 50 % der Weiterbildungskosten, maximal 500,- €. Es gibt dabei Richtlinien, die die Einkommensgrenzen betreffen. Der Gutschein wird durch örtliche Beratungsstellen ausgestellt. Eine Liste dazu finden Sie im Internet oder der kostenlosen Hotline: (0800) 2623000

Für alle drei genannten Fördermittel müssen vorab Beratungsgespräche erfolgen. Die Bewilligung von Zuschüssen ist jeweils eine Einzelfallentscheidung.

Weitere Informationen erhalten Sie bei

Thomas Eichhorn, bfz Bamberg, Tel. (0951) 96558-26, eichhorn.thomas(at)ba.bfz.de
oder bei Christiane Alter, bfz Bamberg, Tel. (0951) 96558-34, alter.christiane(at)ba.bfz.de

 

Empfohlene Inhalte für Sie: