Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Auf Einladung des Verbandes GaLaBau Baden-Württemberg (VGL) kamen Vertreter des Ministeriums Ländlicher Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) in das Haus der Landschaftsgärtner nach Leinfelden-Echterdingen, um mit dem Hauptausschuss aktuelle Themen zu diskutieren. Auf der Agenda standen die allgemeine Situation der Branche, das Bauen im Außenbereich, die Führerschein- und Fahrtenschreiberproblematik, die Ausbildung und Nachwuchswerbung und der Dauerbrenner Wettbewerb mit Landwirten, Maschinenringen und sozialen Beschäftigungsgesellschaften. Ministerialdirigent Joachim Hauck, die Ministerialräte Dr. Konrad Rühl und Wolfgang Arnoldt sowie Landwirtschaftsdirektor Hans Preiß nahmen sich zwei Stunden Zeit, um mit den Landschaftsgärtnern zu diskutieren.

1. Reihe von links: Ministerialrat Dr. Konrad Rühl, Martin Joos, Vorstand Ausbildung VGL BW, Ministerialdirigent Joachim Hauck; Rechts im Bild Ministerialrat Wolfgang Arnoldt, links neben ihm Landwirtschaftsdirektor Hans Preiß. (Foto: Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V.)

Auch wenn am Ende nicht alle Themen entgültig besprochen werden konnten, waren sich doch alle Beteiligte einig, der Austausch zwischen Praxis und Verwaltung sorgt für mehr Verständnis und ist für beide Seiten von großem Nutzen.

Die Branche ist zufrieden

Die allgemeine Situation der Branche beschrieb Vorstandsvorsitzender Thomas Heumann als durchaus positiv. Die Nachfrage nach Arbeiten im Garten- und Landschaftsbau ist gut, Gärten nicht nur im privaten Bereich, sondern auch im öffentlichen Raum, liegen im Trend und nicht zuletzt profitiert die Branche auch von den staatlichen Konjunkturprogrammen. Mit der Stiftung "Die grüne Stadt" wirbt die Branche erfolgreich für mehr "Grün" in Städten und Gemeinden.

Kontinuierlich gute Ausbildungsarbeit

Beim Thema Ausbildung konnte Martin Joos, Vorstand Ausbildung im VGL Baden-Württemberg, auf die stabil hohen Ausbildungszahlen im Garten- und Landschaftsbau in Baden-Württemberg und die sehr engagierte und hohe Ausbildungsbereitschaft, die sich in der stetig steigenden Zahl der anerkannten Ausbildungsbetriebe zeigt, hinweisen. Joachim Hauck lobte die große Ausbildungsbereitschaft der Garten- und Landschaftsbaubetriebe und bestätigte die hohe Ausbildungsqualität in Baden-Württemberg.

Das Ziel "Harmonisierung der Prüfungen im Garten- und Landschaftsbau" findet weiterhin Unterstützung durch das MLR. Ministerialrat Wolfgang Arnoldt bestätigte, dass die Ergebnisse der Gespräche, die im Frühjahr dieses Jahres mit dem Ministerium und den zuständigen Regierungspräsidien geführt wurden, sukzessive weiter bearbeitet werden. Zum Thema "Anerkennung zum Ausbildungsbetrieb" wurden die Zulassungskriterien diskutiert. Der VGL Baden-Württemberg ist der Auffassung, dass bei der Frage, ob Anerkennung oder Nicht-Anerkennung, in erster Linie die fachliche und persönliche Qualifikation ausschlaggebend sind. In diesem Punkt wurde seitens des MLR Unterstützung signalisiert.

Wettbewerb unter gleichen Bedingungen

Uschi App, Vorstand Markt und Wirtschaft, ging auf den Dauerbrenner "unfairer Wettbewerb" mit Landwirten, Maschinenringen und Einrichtungen des 2. und 3. Arbeitsmarktes ein, die einen Mehrwertsteuersatz von 7% statt 19% verrechnen dürfen. Sie kritisierte diese ungleichen Voraussetzungen, durch die der Garten- und Landschaftsbau deutlich im Wettbewerbsnachteil liegt gegenüber den Maschinenringen und Landwirten, die vor allem im Pflegebereich zusätzliche Einnahmequellen sehen. Die Branche scheut sich nicht vor diesem Wettbewerb, allerdings sollte er unter gleichen Voraussetzungen und unter gleichen Wettbewerbsbedingungen für alle Beteiligte stattfinden.