Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Das macht Spaß. Das würden wir gerne jeden Tag machen, sagen Johanna und David während sie sorgfältig die zur Verfügung gestellten Pflanzen sortieren, um sie dann anschließend liebevoll in einen Kistengarten zu pflanzen. Johanna und David sind in der Abschlussklasse des katholischen Herz-Jesu Kindergartens in Bochum Werne , den der GaLaBau-Betrieb Zebulla am 30. September im Rahmen der landesweiten Aktionstage Kleine Landschaftsgärtner in Aktion eingeladen hat.

Vorbereitungen für das "Erdtelefon" in der Kindertagesstätte in Münster. (Foto: Matthias Donners)

"Wir möchten schon den Kleinsten einen spielerischen Einblick in die grüne Branche geben und ihnen zeigen, wie schön und lohnenswert der Umgang mit Pflanzen und wie kreativ die Gestaltung von Grün sein kann", erläutert Betriebsinhaberin Susanne Zebulla ihre Teilnahme an der vom Verband GaLaBau NRW initiierten Projektwoche vom 26. bis 30. September. Und Michael Gotschika, Geschäftsführer des GaLaBau-Verbandes NRW, ergänzt: "Schließlich wissen wir, dass Umwelterziehung in Kindergärten und Grundschulen den Grundstein für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Umwelt und Natur legt. Diese Arbeit wollen wir unterstützen, den Gartenbaubetrieb vor Ort als Lernort anbieten und den kleinen Besuchern auch zeigen, wie vielfältig der Beruf des Landschaftsgärtner ist."

Und so wie Susanne Zebulla und Michael Gotschika sehen das auch zahlreiche Betriebe, die sich dieser Aktionswoche verschrieben haben. "Es macht einfach Spaß zu sehen, wie beherzt, wissbegierig und mit wie viel Freude die Kinder dabei sind", sagt so auch Peter Rosen, Geschäftsführer der Firma Pahls in Münster. Er und seine Mitarbeiter haben sich für den Aktionstag in einer Kindertagesstätte etwas ganz Besonderes ausgedacht. Nachdem alle Kinder mit dem Mini-Bagger unter Anleitung die entscheidenden Erdarbeiten gemeinsam erledigt haben, werden Rohre verlegt, die am Ende ein "Erdtelefon" ergeben. "Fantastische Idee", schwärmen die Erzieherinnen, die das ganze Schauspiel fasziniert beobachten. In kleine Gruppen aufgeteilt, haben die Kinder dann noch ein weiteres "Arbeitspensum zu erledigen": Es wird gehämmert, gebohrt, Rollrasen verlegt und anschließend natürlich alles immer und immer wieder ausprobiert.

In Bochum haben sich die Kinder derweil ein ausgiebiges Frühstück vor Ort verdient. Doch so gut es den Kindern unter freiem Himmel auch schmeckt: schnell wird lieber wieder gebuddelt, gepflanzt, gepflastert und begutachtet. Die Begeisterung steht den kleinen "Gärtnern" ins Gesicht geschrieben, die bei allen angebotenen Aktionen im Betrieb ganz bei der Sache sind. Fragen über Fragen sprudeln aus den Kindern heraus und viele neue Ideen aus Kindermund werden gleich vor Ort angegangen. Und nicht nur die Mädchen und Jungen, sondern auch die Bochumer Kindergartenleiterin Birgit Piekert ist angetan: "Im Kindergarten haben wir diese Möglichkeiten nicht und deshalb nehmen wir das Angebot des Betriebsbesuches natürlich gerne an".

"Mini-Raupe fahren" ist der klare Favorit im ausgefeilten Aktionsprogramm des Betriebes Bredenbrücher in Essen. Auch hier der gleiche Tenor: Kinder und Lehrerin sind begeistert, die Mitarbeiter motiviert und Betriebsinhaber Birger Bredenbrücher überzeugt, dass diese Aktion auf Kinder und Betrieb einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. "Natürlich war es ein ganz neues Thema für uns und unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Und ehrlich gesagt, war dem ein oder anderen angesichts der Kinderschar etwas mulmig zumute. Aber wie Sie sehen: Alle sind begeistert."

Nach einem aufregenden und lehrreichen Vormittag konnten alle Kinder nicht nur zahlreiche neue Eindrücke, sondern je nach Betriebskonzept auch eine handfeste Erinnerung mit nach Hause nehmen. Und Johanna und David sind sich einig: "Wir wollen nochmal wiederkommen". Kein Problem: Viele Betriebsinhaber haben nach den durchweg positiven Erfahrungen diese Art der Branchendarstellung für sich entdeckt und planen eine regelmäßige Teilnahme an dieser Aktionswoche, die der Verband Garten-, Landschafts-und Sportplatzbau NRW auch in 2012 seinen Mitgliedern anbieten möchte.