Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Sie stehen in den Startlöchern, übernehmen nach und nach mehr Verantwortung in den GaLaBau-Unternehmen ihrer Eltern und sind sich durchaus bewusst: Der Generationenwechsel braucht eine gute Vorbereitung. Denn jung und dynamisch zu sein, bedeutet auch für Unternehmer-Kinder nicht automatisch, gleich aus dem Stand heraus auch wirklich erfolgreich die vielfältigen Belange im betrieblichen Alltag im Griff zu haben, die ihre neue Aufgabe mit sich bringt.

So nutzten jetzt erneut zwei Gruppen von angehenden Führungskräften die mehrtägigen BGL-Juniorenseminare in Österreich, um sich auf ihre verantwortungsvolle Tätigkeit in den elterlichen Unternehmen vorzubereiten. Wissenstransfer in Kombination mit Wintersport stand für die Einsteiger auf dem Programm. Die Gruppe der Fortgeschrittenen traf sich sogar schon das vierte Mal - diesmal zum intensiven Coaching mit einem Experten fürs Controlling.

Führungswechsel in rund 20 Prozent der GaLaBau-Unternehmen bis 2017

Der Generationenwechsel ist auch in den Garten- und Landschaftsbau-Betrieben angesagt. "In den kommenden fünf Jahren steht in rund 20 Prozent der Unternehmen die Betriebsübergabe an", so Karl Esser. Der Geschäftsführer des Bundesverbandes GaLaBau e. V. (BGL) zeigt auf: "Die Vorbereitung des Führungswechsels nimmt zumeist ungefähr fünf Jahre in Anspruch. Während dieser Phase geben beide Seiten - die ältere Generation und die jungen angehenden Nachfolger - vielfältige Impulse in dieses Vorhaben. Es ist sinnvoll, sich frühzeitig auf den Wechsel einzustellen und die Zeit zu nutzen, um gemeinsam die Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Übergang zu schaffen."

Netzwerk aufbauen

Mit den Juniorenseminaren biete der BGL den Mitgliedsbetrieben seiner Landesverbände ein erprobtes Instrument zur Vorbereitung auf den Führungswechsel. "Die jungen Führungskräfte ergreifen diese Chancen gern und setzen sie erfahrungsgemäß sehr gut um - bei der Fortbildung und Erweiterung ihres Wissens, aber auch beim Aufbau ihres eigenen Netzwerkes. Im Rahmen der Seminare kommen sie oft auch erstmals persönlich in Kontakt mit dem Verband. Diesen Kontakt wollen wir natürlich auch nutzen, um dem Nachwuchs die Vorteile einer Verbandsmitgliedschaft aufzuzeigen und die Bereitschaft zu fördern, sich im Lauf der Zeit nicht nur für die betrieblichen, sondern auch für die berufsständischen Belange zu engagieren", erläutert Karl Esser.

Individuelle Einzelberatung

Im Einsteiger-Seminar gaben Unternehmensberater Georg von Koppen, Steuerberater Ulrich Rieck sowie Klaus Wolf, Unternehmensberater und Marketing-Experte, den elf Teilnehmern an den Vormittagen wichtige Einblicke in die vorbereitende Gestaltung der Nachfolge, in rechtliche und steuerliche Aspekte bis hin zum Übernahmevertrag, in Planung, Finanzierung und strategische Neuausrichtung. Auch das Management-Training mit Blick auf eine erfolgreiche Führung von GaLaBau-Unternehmen kam sehr gut an. Darüber hinaus nutzten die Junioren sehr intensiv die fachlichen Gespräche und die Möglichkeit individueller Einzelberatungen durch die Referenten.
Die Resonanz war so positiv, dass im kommenden Winter ein Folgeseminar angeboten werden soll.

Rund ums Controlling

Die andere Gruppe mit 13 Teilnehmern nutzte ihr viertes Juniorenseminar ganz gezielt, um sich mit Fragen rund ums "Controlling im GaLaBau-Unternehmen" zu beschäftigen. Dabei erläuterte Diplom-Ingenieur Reinhard Badstübner als Referent ausführlich die Steuerung von Unternehmen mit Hilfe von Kennzahlen und den praktischen Ablauf des Controlling-Prozesses. Bei der Bewertung der Ergebnisse und der Entwicklung standen auch das rechtzeitige Erkennen von Anzeichen einer möglichen Krise und das Ableiten von Entscheidungen im Fokus.

Nicht zuletzt lenkte der Experte den Blick der Junioren darauf, wie Unternehmen mit dem Controlling bei ihrer Hausbank punkten können. Angesprochen wurde abschließend auch die Frage, wie langfristige Unternehmensziele erfolgreich umgesetzt und Betriebe nachhaltig weiterentwickelt werden können.

Die angehenden GaLaBau-Führungskräfte zeigten sich hoch motiviert, die wertvollen Informationen in der Praxis zu nutzen, ihren Erfahrungsaustausch fortzusetzen und weitere Fragen rund um die Unternehmensnachfolge bei Bedarf im Rahmen eines nächsten Juniorenseminares zu erörtern.

Die nächsten Seminare sind übrigens für die zweite Kalenderwoche 2013 in Planung.

 

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