Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Zimmerfarne gelten als pflegeintensiv und trockenheitsempfindlich. Trotzdem bietet der Gartenhandel mittlerweile ein breites Farnsortiment mit vielen Neuheiten an. Brigitte Goss von der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim hat die Farne auf ihre Zimmertauglichkeit überprüft und einige robuste Arten entdeckt.

Dabei haben sich für sie ganz klare Favoriten herauskristallisiert.
"An Blau-, Känguru- und Schlangenhautfarn haben selbst Anfänger ihre Freude", lernte die Gärtnerin aus ihren Experimenten.
"Diese Pflanzen verzeihen sogar einen trockenen Topfballen."

Die Sorte ´Blue Star´ des Goldtüpfelfarns Phlebodium aureum ist als Blaufarn im Handel. Die Blätter erscheinen blaugrün, da sie eine wachsartige Schicht besitzen. Diese schützt vor starker Verdunstung. "Ursprünglich lebt der Blaufarn auf tropischen Inseln, in Florida oder Mexiko als Aufsitzerpflanze auf Bäumen," erzählt Brigitte Goss. "Deshalb hat er, wie viele Orchideenarten, dickfleischige Wurzeln und kann darin gut Wasser speichern."

Und sie empfiehlt: "Wenn Sie den schnellwachsenden Blaufarn umtopfen, dann wählen Sie sehr lockeres Substrat oder Orchideenerde. Der Kängurufarn Microsum pustulatum ist ähnlich ausgestattet und somit ebenfalls anfänger- und zimmertauglich. Seine Blätter sind jedoch mit einer dickeren Schutzschicht überzogen, die auffällig metallisch grün schimmert. Auf den ersten Blick würde man ihn deshalb nicht für einen Farn halten. In seiner Heimat Australien und Neuseeland sitzt der Kängurufarn als Baumbewohner in luftiger Höhe. Seine Wurzeln vertragen demzufolge keine Staunässe. Brigitte Goss gab ihm einen besonderen Platz: "Er eignet sich hervorragend für Ampeln, da er die wärmere, trockene Zimmerluft in Deckennähe erträgt, sehr langsam wächst und seine Blätter leicht nach unten hängen." Der Kängurufarn treibt Ausläufer und kann durch Teilung vermehrt werden.

Der Schlangenhautfarn Aglaomorpha ´Snake Leaf´ lebt in seiner Ursprungsform am Boden. Das verwendete Substrat sollte humos, luftdurchlässig und nicht zu nährstoffreich sein. Die lederartigen und schmalen Blätter können bei älteren Pflanzen und guter Pflege bis zu einem Meter lang werden. "Im Sommer steht der Schlangenhautfarn am besten unter lichten Bäumen im Freien", fand Brigitte Goss heraus.

Pflegetipps zu Farnen

Farne benötigen zwar helle Standorte, doch die direkte Einstrahlung ertragen sie nur als Morgen-und Abendsonne. "Gießen Sie mit kalkarmem Wasser und düngen Sie die Farne nur von April bis September", rät die Fachfrau. "Verwenden Sie flüssigen Zimmerpflanzendünger. Halbieren Sie die auf der Packung angegebene Dosis. Dies ist vollkommen ausreichend."

Alle Farne im Handel besitzen eine Minimaltopfgröße, die zuhause das Gießen zum Pflegerisiko werden lässt. Die Expertin der Bayerischen Gartenakademie empfiehlt, neu erworbene Farne sofort in einen Topf mit einem etwas größeren Erdvolumen umzupflanzen. "So bleibt der Topfballen länger gleichmäßig feucht und Sie müssen nicht so oft kontrollieren und gießen."

 

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