Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Schon zum 3. Mal werden Mitglieder der Waldbesitzervereinigung Münchberg vom - Projekt Wald in Not - bei der Wiedereinbringung der Weißtanne in die heimischen Wälder unterstützt. Vorsitzender Wieland Findeiß und sein Geschäftsführer Ernst Sack begrüßten zusammen mit den örtlichen Förstern Dierk Schüder und Albrecht Roth vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Münchberg 40 Waldbesitzer, die sich für die Tannenaktion angemeldet hatten, im Stadtwald Münchberg bei Markersreuth.

Vor der Ausgabe von 25 hochwertigen Ballenpflanzen für jeden Teilnehmer erklärten die Förster, warum die Weißtanne wieder in unsere Landschaft gehört: Vor der Veränderung der Baumartenzusammensetzung durch den Menschen war die Weißtanne die häufigste Nadelbaumart in Bayern. Es gab deutlich mehr Tannenbäume als Fichten oder Kiefern. Durch Luftschadstoffe, durch eine Kahlschlagwirtschaft, die für die Tanne sehr ungünstig ist und durch die starke Anfälligkeit beim Wildverbiss ist die Tanne auf etwa 1% der Waldfläche zurückgedrängt worden.

Mittlerweile befürworten viele Wissenschaftler den verstärkten Wiederanbau der Tanne. Die besonders schädlichen schwefeligen Luftschadstoffe werden weitgehend durch moderne Filteranlagen reduziert. Wenn die Klimaveränderung verstärkt Stürme und auch Trockenperioden verursachen wird, ist die Tanne durch ihre Pfahlwurzel widerstandfähiger gegenüber starken Winden und kann in Trockenzeiten noch aus tiefen Bodenschichten Wasser hervorholen.

Leider immer noch kritisch sind hohe Wildbestände. Deshalb zeigten die Förster Strategien, um den Wildverbiss zu vermeiden. So wurden Waldteile gezeigt, in denen die Tannen im Zaun angepflanzt wuchsen. In anderen Waldbeständen waren die Pflanzen in der gleichgroßen Naturverjüngung der Fichte versteckt. Hier werden die Pflanzen meist vom Rehwild übersehen.

Eine andere Strategie ist der Schutz mit etwas unbehandelter Schafwolle. Ähnlich wie beim "Haar in der Suppe" werden die Knospen durch Konsistenz und Geruch der Wolle für das Wild unattraktiv.

Nach der kleinen Waldexkursion gingen die 40 Waldbesitzer mit dem Ziel nach Hause, auch in ihren Wäldern die Baumart Weißtanne wieder heimisch zu machen.

Weitere Informationen bei:
Projekt Wald in Not, Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn,
Tel.: (0228) 81002-13, e-mail: info(at)wald-in-not.de

 

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