Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Am Dienstag ist es soweit: Die DBU Naturerbe GmbH wird den Notarvertrag zur Übernahme des Eigentums an den DBU-Naturerbeflächen in der Wahner Heide schließen. Gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern vor Ort wird die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) fortan die Naturschutzmaßnahmen in der 2.213 Hektar großen Fläche verantworten.

Der Großteil - rund 1.800 Hektar - wird am Dienstag, 13. August, übertragen; Restflächen wie die ehemalige belgische Kaserne Camp Altenrath kommen nach der endgültigen Beendigung der Rückbaumaßnahmen voraussichtlich im kommenden Frühjahr hinzu. Bisherige Eigentümerin war die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).

"Mit Unterzeichnung des Schenkungsvertrages übernehmen wir die wichtige Aufgabe, das ehemalige militärische Sperrgebiet dauerhaft für den Naturschutz zu sichern und die Bedeutung des Nationalen Naturerbes der Bevölkerung näher zu bringen", betont Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, DBU-Generalsekretär und Geschäftsführer der DBU Naturerbe GmbH.

Aufgrund ihrer Lage inmitten des Köln-Bonner Ballungsgebietes kommt der Wahner Heide eine große Bedeutung zu. "Rund 1,3 Millionen Menschen profitieren von dem 'Grünen Schatz' in ihrem Einzugsgebiet", so Josef Feldmann, Justitiar der Stiftung und Prokurist der DBU Naturerbe GmbH. Darüber hinaus können Besucher sich in vier Eingangsportalen - Turmhof, Burg Wissem, Steinhaus und Gut Leidenhausen - über das Nationale Naturerbe in der Heide und in Deutschland informieren.

"Menschen für die Natur zu begeistern und nachhaltiges Umweltbewusstsein zu fördern, ist Teil unseres Auftrags und uns besonders wichtig. Deswegen hat die DBU die interaktiven Ausstellungen in den Portalen mit einem Betrag von rund 300.000 Euro unterstützt", äußert Feldmann.

Die DBU-Naturerbefläche Wahner Heide zeichnet sich durch eine außergewöhnlich hohe landschaftliche Vielfalt aus. Großflächige Heiden, Sandtrockenrasen und Moore mit kleineren Stillgewässern werden durch Birken-Eichenwälder und Eichen-Buchenwälder beziehungsweise im Übergang zum Bergischen Land durch Buchenwälder flankiert. Im Südosten schließen Teile der Aggeraue mit Altwässern, Erlen-Eschen- und Weidenwäldern, Eichen-Eschen-Ulmenwäldern und Flachlandmähwiesen an. Seltene Vogelarten wie der Neuntöter und das Schwarzkehlchen aber auch die Bekassine finden in den lichten, altholzreichen Wäldern und Heidelandschaften einen Lebensraum.

Ansprechpartner vor Ort bleiben die Mitarbeiter des Bundesforstes, die sich nun den neuen Aufgaben widmen, insbesondere der Revierleiter der Fläche, Florian Zieseniß. Zukünftig werde sich das Tochterunternehmen der weltweit größten Umweltstiftung gemeinsam mit dem Förster und Interessengruppen auf der Fläche für Naturschutz und die Vermittlung eines positiven Naturbewusstseins einsetzen. Als Flächenbetreuer der DBU Naturerbe GmbH ist Dr. Christoph Abs für die Naturerbefläche Wahner Heide zuständig.

Die DBU-Naturerbefläche Wahner Heide ist eine von insgesamt 49 bedeutsamen Flächen in Deutschland, die die DBU Naturerbe GmbH seit 2009 sukzessive vom Bund übernimmt. Die entsprechenden Rahmenverträge schloss die gemeinnützige DBU-Tochter mit der BImA im Mai 2008 für die erste Tranche mit rund 45.000 Hektar sowie im Mai 2013 für die zweite Tranche mit rund 15.000 Hektar ab. Auf den insgesamt rund 60.000 Hektar in neun Bundesländern sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, naturnahe Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff zu Wildnis entwickelt, artenarme Forste in naturnahe Wälder überführt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden.

 

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