Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Mit offener Kommunikation überzeugen und eine Ökofalle verhindern - Die niedersächsische Landesregierung hat sich auf die Fahnen geschrieben den Torfabbau zu beenden. Das sind düstere Aussichten für die deutsche Torfindustrie aber auch für den Gartenbau, der auf Torf als Ausgangsstoff für sichere Substrate angewiesen ist, um Gemüse, Zier- und Baumschulpflanzen zu kultivieren. Was ist das für eine Art politische Entscheidung? Gut gemeint auf jeden Fall, aber trotzdem eine Ökofalle, weil sie das Gegenteil von dem bewirkt, was sie eigentlich erreichen möchte.

Spiegelredakteur Alexander Neubacher (Foto: IVG)

Beim 48. Deutschen Torf- und Humustag, den der Industrieverband Garten (IVG) in Bad Zwischenahn veranstaltete, war auch ein Stück weit optimistische Stimmung spürbar: Die Erden- und Substrathersteller wollen weiter für neue Abbaugenehmigungen kämpfen und mit offener Kommunikation überzeugen - ganz ohne ideologische Hysterie.

Wie wir versuchen die Welt zu retten und was wir damit teilweise anstellen, beschrieb der Spiegelredakteur Alexander Neubacher in seinem Gast-Vortrag „Ökofimmel - wer schützt die Umwelt vor den Umweltschützern", basierend auf seinem 2012 erschienenen populären und viel diskutiertem Buch. Er ging auf zahlreiche gut gemeinte Umweltmaßnahmen ein, die sich im Nachhinein als Ökofallen entpuppten und sprach der Torfindustrie, welche mit viel Sachlichkeit und wissenschaftlichem Know-how versucht, die niedersächsische Landesregierung vor einer ökologischen Fehlentscheidung zu bewahren, aus der Seele.

Ein ernsthafter Dialog mit Umweltminister Stefan Wenzel und Landwirtschaftsminister Christian Meyer, beide von den Grünen, ist bisher ausgeblieben, betonten IVG Geschäftsführer Johannes Welsch und Henning Sannemann, Präsident des Wirtschaftsverband Gartenbau, in ihrer Begrüßungsansprache. Ein Ende der Torfgewinnung in Deutschland würde selbstverständlich nicht bedeuten, dass weniger Torf abgebaut, sondern mehr Torf aus dem Baltikum importiert wird mit weitreichenden Folgen für die Umwelt: mehr CO2 Emissionen durch den Transport, weniger Renaturierung von toten Mooren in Deutschland und weitere Zerstörung von intakten Hochmooren. Ganz zu schweigen von den wirtschaftlichen Folgen durch den Verlust von Arbeitsplätzen sowie die Verteuerung und Qualitätsminderung von Kultursubstraten für den Gartenbau.

Die Fachabteilung Substrate, Erden, Ausgangsstoffe (SEA) des Industrieverbands Garten (IVG) geht massiv in die Offensive und will nun mit einem Siegel „Respon-sible Produced Peat (RPP)" die hohen ökologischen Standards, unter denen Torfabbau hierzulande stattfindet, glaubhaft belegen.

 

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