Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Bereits seine dritte Auflage erlebte der interne Wettbewerb der Gärtner von Eden für gelungene Gartengestaltung. Erstmals ausgelobt wurde 2018 ein Sonderpreis für den besten Vorgarten.

Badegarten

Badegarten

Hausgarten (Fotos: Gärtner von Eden)

EdGar ist mittlerweile Stammgast auf der Frühjahrstagung der Gärtner von Eden, die auch 2018 wieder in Köln stattfand. So heißt Preis, den die Genossenschaftsmitglieder nun schon zum dritten Mal untereinander für besonders geglücktes Gartendesign vergaben.

Neben den bereits in den vergangenen beiden Jahren ausgelobten Kategorien „Badegarten“, „Hausgarten“ und „Gartenraum“ gab es den EdGar 2018 erstmals auch für eine Vorgartengestaltung zu gewinnen. „Aus gegebenem Anlass“, wie Gärtner-von-Eden-Vorstand Anja König anmerkte. Schließlich ist es den Eden-Gärtnern wie vielen anderen engagierten Garten- und Landschaftsbauern seit langem ein Dorn im Auge, dass immer mehr Vorgärten in scheinbar pflegeleichte Brachflächen umgewandelt werden. Als Sieger ging in dieser Kategorie der Betrieb Müller Gartenbau aus Udligenswill im Kanton Luzern hervor. Müller hatte eine eher untypische Vorgartensituation mit einer steil vor der Haustür aufragenden Wand ins Rennen geschickt. Die pflanzenreiche und gleichzeitig gut strukturierte Gestaltung überzeugte die Fachjury ebenso wie die Gärtner-von-Eden-Mitglieder. Denn der Bewertungsmodus des EdGar gestaltete sich 2018 wie in den Vorjahren: Eine unabhängige Fachjury – diesmal bestehend aus Michael Meis von der Justus-von-Liebig-Schule Hannover, der Landschaftsarchitektin Brigitte Röde, Daniela Toman von den Gärtnern von Eden, Theresa Petsch aus der DEGA-Redaktion und Prof. Swantje Duthweiler von der Hochschule Weihenstephan – traf aus allen Einreichungen eine Vorauswahl. Die in der Shortlist Nominierten hatten dann im Rahmen der Kölner Frühjahrstagung die Möglichkeit, ihre Projekte in einem kurzen Vortrag ihren Eden-Kollegen vorzustellen. Diese hatten dann schließlich das letzte Wort und kürten aus den Reihen der Nominierten die Gewinner.

Klare Bewertungskriterien

Neben Müller Gartenbau für den Vorgarten sind das Klute Gärtner von Eden aus Sundern in der Kategorie Badegarten, Hantelmann Gärtner von Eden aus Dreieich in der Kategorie Gartenraum und Gröning Garten aus Göppingen in der Kategorie Hausgarten.

Bewertet wurden in beiden Auswahlstufen Formensprache und Linienführung, Gesamtkomposition und Konzept sowie Materialauswahl und Pflanzenverwendung.

Die Geschäftsführer aller ausgezeichneten Betriebe nahmen den Preis in Köln mit sichtlicher Freude entgegen, stellt er doch in der an Preisen nicht gerade armen Gartenwelt eine Besonderheit dar: Nirgends sonst müssen sich Projekte dem kritischen Auge von gleich rund 50 Fachkollegen stellen. „Wir freuen uns über den weiterhin regen Zuspruch, den unser EdGar erfährt“, so GvE-Vorstand Anja König. „Wir hatten ihn vor drei Jahren als Experiment gestartet, weil wir unsere Mitglieder ermutigen wollten, ihre Projekte aktiv zu präsentieren. Das funktioniert wunderbar, führt zu einem regen Austausch und fördert immer wieder tolle neue Gärten zutage. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass der EdGar 2019 eine vierte Auflage erleben wird.“

Die EdGar-Gewinnerprojekte im Detail

Sonderpreis Vorgarten

Gewinner: Bruno Müller Gartenbau AG, Udligenswill, Schweiz

Projekt: Mehr Privatsphäre war der Hauptwunsch der Gartenbesitzer bei diesem Projekt. Denn bislang führte der Weg zur Haustür unmittelbar am Sitzplatz vorbei, der auch von der Straße jederzeit einsehbar war. Weitere Herausforderung: eine unmittelbar vor dem Haus steil aufragende Hangverbauung. Dieser wurden üppig bepflanzte Stahltröge vorgelagert, um ihr die Wuchtigkeit zu nehmen. Aus dem gleichen Material entstand ein Sichtschutzelement für den Sitzplatz.

Die Jury lobte hier vor allem die gute Strukturierung und die abwechslungsreiche Gestaltung des schmalen Grundstücksstreifens sowie die Pflanzenfülle, die die Wand gut kaschiert.

Kategorie Badegarten

Gewinner: Klute Gärtner von Eden, Sundern, Deutschland

Projekt: Die größte Herausforderung dabei, den Traum der Gartenbesitzer vom eigenen Schwimmteich zu realisieren, bestand in der Abschüssigkeit des Grundstücks. Die Höhendifferenz zwischen Terrasse und Teich wurde mit einer Beet-Treppen-Kombination abgefangen, in die eine Sitzbank integriert ist. Die Linienführung des Gartens ist konsequent rechtwinklig, Gräser, Allium und Dachplatanen unterstreichen den modernen Charakter.

Aus Sicht der Jury zeichnet sich dieser Garten besonders durch den geschickt in die Gartengestaltung einbezogenen Blick in die Landschaft aus. Außerdem fanden die konsequent geradlinige Gestaltung und die Konsequenz des zugrundeliegenden Konzepts lobende Erwähnung. Weiterer Pluspunkt: eine Bepflanzung, die ganzjährig Akzente setzt.

Kategorie Gartenraum

Gewinner: Hantelmann Gärtner von Eden, Dreieich, Deutschland

Projekt: Bei diesem Projekt mussten auf gerade einmal 80 Quadratmetern eine Vielzahl von Wünschen erfüllt werden: Eine Terrasse mit Platz für Gäste stand ebenso auf der Anforderungsliste wie Platz zum Tischtennis Spielen, für einen Pflanztisch und das Verstauen der Gartenpolster. Außerdem sollte der Garten möglichst naturnah wirken.

Überzeugen konnte das Projekt unter anderem durch eine konsequente und gleichzeitig stilsichere Verwendung von Altmaterialien, die dem Ziel, einen möglichst naturnahen Garten zu gestalten, sehr nahe kommen. Auch das harmonische Zusammenspiel von Architektur und Gartengestaltung sowie die verschiedenen interessant gestalteten Blickachsen gefielen der Jury.

Kategorie Hausgarten

Gewinner: Gröning Garten, Göppingen, Deutschland

Projekt: Auf einem rund 1.400 Quadratmeter großen Grundstück entstand ein pflanzenreicher Garten mit Koiteich. Mit wachsendem Abstand zu dem modernen Haus wird die Linienführung der Planung zunehmend weicher. Zahlreiche Gräser unterstreichen die Verbindung von designorientierter und naturnaher Formensprache. Die Bepflanzung ist abwechslungsreich und sorgt das ganze Jahr für wechselnde Farbaspekte.

Zu den Besonderheiten des Projekts gehört, dass sich unter dem Grundstück in rund 50 Zentimetern Tiefe eine massive Felsschicht befindet.

Hier hob die Jury in ihrem Urteil vor allem die auch im Detail gelungene Pflanzung und die stimmige Materialauswahl hervor, die dem Haus einen harmonischen Rahmen geben. Außerdem lobte sie, dass die Planung das schwierige Grundstück komplett einbezieht.

 

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