Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Seit 1998 erarbeiten Experten unterschiedlicher Institutionen im Arbeitskreis Pflanzenverwendung des Bundes deutscher Staudengärtner im Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) bundesweit Konzepte, mit denen artenreiche Pflanzengesellschaften kostengünstig und pflegearm umgesetzt werden können. Diese sind vor allem auf öffentliches Grün, Gewerbeflächen und auch größere Privatgärten ausgerichtet.

Staudenmischung (Foto: pixabay)

Die Stauden und Geophyten der Mischungen bilden über das Jahr unterschiedliche Aspekte und bereichern somit nicht nur optisch die Umgebung, sondern bieten auch über die gesamte Saison Insekten abwechslungsreiche Nahrung. Die erste Mischung, der Silbersommer, wurde 2006 mit dem Innovationspreis des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) ausgezeichnet. Seither wurden zahlreiche weitere Mischungen für unterschiedliche Standorte entwickelt. "Im Zuge der Diskussion um den Artenrückgang bei Insekten werden die Vorteile der vielfältig gestalteten und Fauna fördernden Staudenmischungen von den Städten noch klarer erkannt", berichtet Prof. Cassian Schmidt, Leiter des BdS-Arbeitskreises Pflanzenverwendung. Seit 1998 wurden in verschiedenen Projekten insgesamt rund 45 Staudenmodule entwickelt und jeweils über mehrere Jahre auf eine sichere Anwendung hin optimiert.

In der Weiterentwicklung der Mischungen erarbeitet der Arbeitskreis seit 2014 mehrere neue Module mit Gehölzen. Um sie klein zu halten und einen üppigen Austrieb zu fördern, sollen die Gehölze jährlich bodennah herunter geschnitten werden (engl. „coppicing“).

„Die Blattformen, Laubfarben und attraktiven Rindenfärbungen der unterschiedlichen Gehölze sollen als Ergänzung zu den Blüten der Stauden zukünftig eine wesentliche Rolle in den Modulen spielen“, so Schmidt. Der Bund deutscher Baumschulen (BdB) beteiligt sich nun offiziell auch an der Zusammenarbeit. Wie der BdS wird auch der BdB die benötigten Pflanzen zur Verfügung stellen. Beide Produzentenvereinigungen bringen jeweils die benötigten Pflanzen für die Versuche ein, die ab April 2018 an sechs verschiedenen Standorten beginnen.

"Die fachliche Erweiterung des Themas um Gehölze ist für alle beteiligten Pflanzenexperten spannend und erfreulich", betont Schmidt, Leiter des Sichtungsgartens in Weinheim. Die ersten Versuchsergebnisse werden 2022 erwartet. Michael Moll, Vorsitzender des Bundes deutscher Staudengärtner, sieht in den nun noch komplexeren Modulen für die Kunden eine komfortable und weitreichende Vorlage, um weite Flächen attraktiv für Menschen und Tiere zu gestalten. "Ich begrüße die spartenübergreifende Zusammenarbeit sowohl in Bezug auf eine gute Kundenorientierung als auch zur Bereicherung der Artenvielfalt“, erklärte Michael Moll

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