Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Jede Kommune, die in Sportanlagen investiert, weiß, dass Kunstrasenplätze ein großer Kostenfaktor sind. Wenn sie mit der Zeit verdrecken, steigt zum einen die Rutsch- und Verletzungsgefahr, die Dämpfungseigenschaften nehmen ab. Zum anderen werden die Borsten so platt getreten, dass sie deutlich schneller kaputtgehen als gewünscht.

(Fotos: Alfred Kärcher SE & Co. KG)

Für die Pflege gibt es Technik, die bei regelmäßiger Anwendung all diese Probleme aus der Welt schafft – die Kosten dafür rechnen sich im Vergleich zur Erneuerung eines Kunstrasens eindeutig.

Verfüllt, unverfüllt - welches System ist im Einsatz, und was steckt dahinter?

Es gibt zwei verschiedene Systeme für Kunstrasen. Bis dato sind häufiger verfüllte Kunstrasenplätze anzutreffen. In diesem Fall sorgt ein feines Gummigranulat zwischen den Borsten für Dämpfung und Stabilisierung gleichermaßen. In den letzten Jahren zugenommen hat die Verwendung von unverfüllten Systemen, bei denen kleinere Stützborsten die Funktion des Granulats übernehmen. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen, denn vor allem durch das feine Kunststoffgranulat verbreiten die Sportplätze einer Studie des Fraunhofer-Instituts zufolge mehrere tausend Tonnen Mikroplastik in die Umwelt. Auch die Pflege verfüllter Systeme ist kostenintensiver, denn es gibt nur teure Spezialmaschinen, die das Granulat einsaugen, vom Schmutz trennen und anschließend wieder rückführen. Große Gemeinden können in solche Technik investieren, kleinere Kommunen arbeiten häufig mit Dienstleistern.

Wer auf ein unverfülltes System setzt, wählt mit Blick auf die Umwelt die nachhaltigere Alternative und hat auch mit der Pflege deutlich weniger Aufwand. Somit rechnen sich über die Lebensdauer hinweg auch die höheren Anschaffungskosten. Dank der am Markt verfügbaren Kunstrasen-Kits für gängige Kehrmaschinen können rund um den Sportplatz mit einer Maschine Hartflächen ebenso gereinigt werden wie der Kunstrasen selbst. Lediglich die Standardkehrwalze muss im Fall der Reinigung des Rasens gegen die Kunstrasenkehrwalze getauscht werden. Sie hat Borsten, die antistatisch sind, um die Gefahr einer Aufladung und eines elektrischen Schlages für den Anwender zu verhindern.

Sportler und Material im Blick: Strukturiertes Arbeiten erleichtert die Pflege

Über die Zeit verfangen sich Steinchen, Laub, Straßenschmutz und Haare im Rasen, Rutschgefahr und Unfallrisiko nehmen zu. Auch die Dämpfungseigenschaften zur Vermeidung von Verletzungen werden schlechter. Die Pflege des Kunstrasens sorgt für Sauberkeit und gleicht einer Massage für die Borsten. Wie bei einem Fell gegen den Strich gebürstet wird, sollten die Borsten entgegen der Faserrichtung bearbeitet werden. Wichtig ist, dass eine fixe Rasterung der Kehrwalze möglich ist. Dadurch wird der Anpressdruck konstant reduziert und an keiner Stelle zu stark ausgeübt.

Für das Arbeiten selbst gibt es ein paar Tipps, die den Rasen zusätzlich schonen. Der Seitenbesen zum Beispiel liegt horizontal auf und sollte nur am Rand eingesetzt werden, da er nur dort seine Reinigungsleistung entfalten und Laub oder Steinchen aufnehmen kann. Den Rasen selbst würde er eher belasten. Danach kann die Fläche mit angehobenem Seitenbesen Bahn für Bahn bearbeitet werden. Da die Kehrwalze sich mit hoher Geschwindigkeit dreht, darf sie nicht auf der Stelle laufen, auch sollte das Lenkrad bei Aufsitzmaschinen nicht im Stehen gedreht werden. Der Anpressdruck ist so einzustellen, dass die Borsten circa 10 mm tief in den Kunstrasen eindringen.

Fährt man in weiten Radien über das Feld, verringert sich der Zug auf die Fasern. Bei starker Verschmutzung hilft es, die Fahrgeschwindigkeit zu reduzieren. Handelt es sich um eine Maschine mit Verbrennungsmotor, darf das Nachtanken nicht auf dem Rasen erfolgen, um eine Beschädigung des Kunststoffs durch das Benzin zu vermeiden. Auch ein Parken der Maschine auf dem Feld sollte vermieden werden, um durch das hohe Eigengewicht die Borsten nicht plattzudrücken.

Noch ein Stück weiter gedacht: Der Rest vom Sportplatz

Ein ganz wesentlicher Aspekt ist schließlich die Pflege der kompletten Anlage. Werden beispielsweise die Außenbereiche regelmäßig von losen Verschmutzungen wie Laub, Kaugummipapierchen & Co. befreit, sind Gehwege und Parkplätze sauber und der Schmutzeintrag auf das Kunstrasenfeld deutlich geringer. Dank Nasskehrfunktion können Kehrmaschinen auch bei schlechter Witterung eingesetzt werden. Direkt um den Rasen sind meist Tartanbahnen zu finden, die ebenfalls sauber gehalten werden sollten. Zum Einsatz kommen dabei häufig Flächenreiniger mit 30 bis 50 cm Arbeitsbreite. Damit lassen sich große Flächenleistungen erzielen, und auf den Einsatz von Reinigungsmitteln kann überwiegend verzichtet werden. Denn die Aufprallkraft, die durch Hochdruck-Power-Düsen und die entsprechende Wassermenge entsteht, reicht meist für den Reinigungseffekt aus. Das Schmutzwasser wird anschließend über eine Ableitung in die Kanalisation transportiert. Um die Arbeitszeit noch mehr zu verkürzen, können bei großen Bahnen alternativ Geräteträger mit Wirbelbalken verwendet werden.

Es zeigt sich: Speziell die Pflege unverfüllter Kunstrasenplätze lässt sich mit geringem Invest und in Kombination mit der Instandhaltung der kompletten Anlage leicht gewährleisten, so dass Sport auf Dauer Spaß machen kann.

Und was ist mit der Technik? Instandhaltung der Kehrmaschine

Ist die Reinigung des Kunstrasens abgeschlossen, sollte die Kehrmaschine gepflegt werden. Der Filter ist mit dem dafür vorgesehenen Abreinigungsmechanismus sauberzumachen, wonach sich der abfallende Staub im Kehrgutbehälter sammelt. Im Anschluss daran kann der Behälter entnommen und geleert werden. Das Flusensieb lässt sich mit Handbesen oder Sauger säubern. Kehrwalze und Seitenbesen sollten auf eingewickelte Bänder oder Folien kontrolliert werden, die entfernt werden müssen. Den Seitenbesen kann man zusätzlich mit einem Handbesen von Schmutz befreien.

 

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