Zu mehr als der Hälfte aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen die Pikier-, Vermehrungs-, Topf-, Container- sowie Spezialsubstrate, die PATZER ERDEN vor zweieinhalb Jahren unter der Linie Blue eingeführt hat.
Bild: PATZER ERDEN GmbH
„Das Spektrum reicht von 50 bis 100 Prozent Torfersatz und umfasst Mischungen für den Zier-, Obst- und Gemüseanbau, die Produktion von Gehölzen sowie den Friedhofsgartenbau“, erläutert Jonas Rothenhöfer, Leitung Gartenbau und Produktion. „Bei der Torfreduktion ist oberstes Ziel, dass es keine Abstriche bei der Qualität gibt. Im Gegenteil: Wir haben den Anspruch, die Kultur- und Anwendungssicherheit torfreduzierter und gänzlich torffreier Substrate sogar zu erhöhen.“ Das erzielt das Familienunternehmen unter anderem durch die Zumischung von unterschiedlichen Düngertypen, mittlerer bis hoher Anteile an Naturton sowie der in speziellen Verfahren aufbereiteten und stabilisierten Substratausgangsstoffe ‚Lignaton‘ und ‚Lignahum‘.
„In den vergangenen Jahren wurde im Versuchswesen schon vielfach nachgewiesen, dass die Produktion von Zierpflanzen und Gehölzen in stark torfreduzierten Substraten möglich ist, so Rothenhöfer. In verschiedenen, langfristig angelegten Modell- und Demonstrationsvorhaben läuft der Nachweis, dass sich das unter weniger kontrollierten Bedingungen in Produktionsbetrieben auch erzielen lässt.“
Mit Substraten der Linie Blue hat die PATZER ERDEN GmbH z.B. im Rahmen des Pilotprojekts „Torfersatz im Zierpflanzenbau“ (TerZ) fünf teilnehmende Betriebe ausgestattet. Nach drei Jahren Laufzeit wurde das Projekt kürzlich abgeschlossen. Alle fünf Betriebe haben anschließend dauerhaft von ihren konventionellen Ausgangssubstraten auf ‚Blue‘ umgestellt.
Seit 2020 und noch bis 2024 läuft auch ein Modell- und Demonstrationsvorhaben zur Praxiseinführung von torfreduzierten Substraten in Baumschulen (ToSBa).
Es soll aufzeigen, dass auch mit stark torfreduzierten Substraten qualitativ hochwertige Gehölze in Containern produziert werden können. „Hierfür haben wir teilnehmende Praxisbertriebe mit einem zu 60 Volumen-Prozent reduzierten Containersubstrat ausgestattet“, sagt Rothenhöfer.
Ziel solcher Modell- und Demonstrationsvorhaben ist es, die schrittweise
Umstellung auf torfreduzierte Substrate in die Praxis zu unterstützen. „Für dieses sukzessive Herantasten ist unser Sortiment an Kultursubstraten ausgelegt: Die Linien Orange, Green und Blue enthalten jeweils Pikier-, Vermehrungs-, Topf-, Container- sowie Spezialsubstrate mit unterschiedlich hohen Anteilen an Alternativstoffen. Blue mit der höchsten Torfersatzquote ist bereits ein fester und oft nachgefragter Bestandteil“, so Rothenhöfer.