Die Ausbildungsmöglichkeiten im Gartenbau sind so vielfältig wie der Job selbst. Doch für wen ist der Beruf der richtige und wie läuft die Ausbildung ab? Die wichtigsten Infos rund um die Ausbildung für angehende Gärtnerinnen und Gärtner.
Das sollten Azubis im Gartenbau mitbringen
Wer gerne praktisch arbeitet und notwendiges praxisorientiertes Wissen erwerben will, gerne mit und für die Natur arbeiten möchte, für den lohnt sich ein Blick auf die Ausbildung zur Gärtnerin oder Gärtner. Schon in der Ausbildung gibt es die Möglichkeit, sich für eine Spezialisierung zu entscheiden, wobei alle Gärtnerinnen und Gärtner zunächst eine gemeinsame Basis vermittelt bekommen, so dass späteren Wechseln nichts im Wege steht. Der Beruf erfordert Kenntnisse und Fertigkeiten. Wobei es sich um sehr praxisorientierte Kenntnisse handelt, wie Pflanzennamen und deren Bedürfnisse. Handwerkliches Geschick in vielfältiger Weise, angefangen von der Bedienung der Topfmaschine bis zum Pflanzenschnitt sind grundlegende Fertigkeiten. Kommt dann noch räumliches Vorstellungsvermögen und ein Gespür für Farben und Formen dazu, dann ist das die beste Voraussetzung für eine interessante und erfolgreiche Ausbildung in einem Beruf, in dem Umwelt- und Klimaschutz gepaart mit Kreativität und Teamfähigkeit gebündelt werden. Das Fachwissen eignen sich angehende Gärtnerinnen und Gärtner dann in der Ausbildung an, in der sie verschiedene Pflanzenarten kennenlernen, sich unter anderem mit der richtigen Bewässerung, Düngung und Beschnitt beschäftigen, Vermehrungstechniken kennenlernen und Kenntnisse über Krankheiten, Schädlinge und Unkrautbekämpfung erwerben.
Eine Ausbildung, sieben Fachrichtungen
Insgesamt wird die Ausbildung in sieben verschiedenen Fachrichtungen angeboten, von der Staudengärtnerei bis zum Gemüsebau. Wer sich für den Beruf interessiert, findet hier sicherlich das Aufgabenfeld, das gut zu ihr oder ihm passt – je nachdem, ob man lieber praktisch oder eher gestalterisch arbeiten will, ob einem besonders der Kontakt zu Kundinnen und Kunden zusagt, ob man sich gerne körperlich betätigt oder doch eher den Einsatz moderner Technik und Gerätschaften bevorzugt. So kümmern sich beispielsweise Staudengärtnerinnen und -gärtner vor allem um den Anbau, die Vermehrung und den Verkauf von Staudenpflanzen, während Garten- und Landschaftsbauerinnen und -bauer Beete anlegen, Bäume pflanzen oder Wege pflastern. Auch die Arbeitsorte unterscheiden sich je nach Aufgabengebiet. Während Friedhofsgärtnerinnen und -gärtner überwiegend an der frischen Luft arbeiten, trifft man Zierpflanzengärtnerinnen und -gärtner im Gewächshaus oder im Gartencenter, wo das Wetter keine Rolle spielt.
So läuft die Ausbildung im Gartenbau ab
Regulär dauert die Ausbildung drei Jahre. Da es sich um eine duale Ausbildung handelt, sind Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt. Einen Teil ihrer Zeit verbringen die Auszubildenden in der Berufsschule, wo sie sich das Grundlagenwissen des Berufs aneignen. Die restliche Zeit sind sie bei ihrem Ausbildungsbetrieb im Einsatz, wo sie dieses Wissen direkt anwenden und ausbauen können und von ihren Ausbilderinnen und Ausbildern unterwiesen werden. So startet man also mit Beginn der Ausbildung direkt ins Berufsleben und verdient ab dem ersten Tag eigenes Geld.
Im zweiten Ausbildungsjahr bereiten sich die Auszubildenden auf ihre Zwischenprüfung vor, die – genau wie die Abschlussprüfung – aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil besteht. Sie dient dazu, den Ausbildungsstand der angehenden Gärtnerinnen und Gärtnern zu überprüfen und ihren Lernfortschritt zu dokumentieren. Im letzten Jahr der Ausbildung liegt der Fokus vor allem auf der gewählten Fachrichtung. Zukünftige Obstgärtnerinnen und -gärtner vertiefen dann beispielsweise ihre Kenntnisse über verschiedene Obstsorten und erlernen fortgeschrittene Techniken zur Ernte und Lagerung, Staudengärtnerinnen und -gärtner gestalten eigene Staudenbeete unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren, wie dem Wachstumsverhalten der Pflanzen und optischen Gesichtspunkten.
Wer bereits eine Ausbildung abgeschlossen oder ein (Fach-) Abitur hat, kann die Ausbildung bis zu einem Jahr verkürzen. Auch bei besonders guten Leistungen ist eine Verkürzung möglich. Das Ausbildungsgehalt hängt von der jeweiligen Fachrichtung und vom Bundesland ab. Für alle sieben Fachrichtungen gilt, dass rechtlich kein bestimmter Schulabschluss vorausgesetzt wird. Die meisten Betriebe stellen überwiegend Bewerberinnen und Bewerber mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hauptschulabschluss ein. Die Probezeit, die dem gegenseitigen Kennenlernen von Azubi und Ausbildungsbetrieb dienen soll, beträgt in der Regel zwischen einem und vier Monaten.
So findet man einen Ausbildungsplatz im Gartenbau
Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz lohnt ein Blick in die Ausbildungsdatenbank des Zentralverbands Gartenbau e.V., die über 4.000 Ausbildungsbetriebe in ganz Deutschland umfasst. Die Suchergebnisse können nach Nähe zum Wohnort und gewünschter Fachrichtung gefiltert werden. Auch die Berufsberatung und das Jobcenter der örtlichen Agentur für Arbeit unterstützen bei der Ausbildungsplatzsuche. Und natürlich kann man sich auch direkt bei Betrieben vor Ort erkundigen, ob sie ausbilden.
Ein Job für Naturbegeisterte
Online (siehe Links) erfahren Interessierte, welche Fähigkeiten und Interessen in der jeweiligen Fachrichtung der Gärtner:innenausbildung gefragt sind, welche Aufgaben dazu gehören, wie die Ausbildung im Durchschnitt vergütet wird und welche Karrieremöglichkeiten es nach der Ausbildung gibt.