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Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat heute in New York Deutschlands Beitrag für den Globalen Naturschutzfonds (Global Biodiversity Framework Fund [GBFF]) verkündet. Mit der Einzahlung von 40 Millionen Euro leistet Deutschland den nötigen Anschub, um den Fonds gemeinsam mit Kanada und dem Vereinigten Königreich auf den Weg zu bringen.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bild: Bundesregierung/Steffen Kugler)

Die Staatengemeinschaft hatte Ende letzten Jahres auf der Weltnaturkonferenz im kanadischen Montreal eine globale Vereinbarung für Schutz, nachhaltige Nutzung und Wiederherstellung der Natur beschlossen.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Jetzt geht es an die Umsetzung des globalen Naturschutzabkommens. Das funktioniert in vielen Ländern nur mithilfe finanzieller Unterstützung. Deshalb ist es so wichtig, dass mit dem deutschen Beitrag in Höhe von 40 Millionen Euro der Globale Naturschutzfonds noch in diesem Jahr seine Arbeit aufnehmen kann. Damit kommen wir dem Hauptziel des Weltnaturschutz-Abkommens einen Schritt näher, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresfläche bis 2030 unter effektiven Schutz zu stellen.“

Außerdem hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke heute im Rahmen ihrer Gespräche in New York neben der Ankündigung der GBFF-Einzahlung weitere konkrete Zusagen geleistet unter anderem eine Aufstockung in Höhe von 10 Millionen Euro für die sog. „NBSAP Accelerator Partnership“, eine Initiative, die konkret Länder bei der ambitionierten Umsetzung ihrer Biodiversitätsstrategien und –pläne unterstützt, sowie weitere 15 Mio. Euro für eine internationale Initiative zur verbesserten Bereitstellung von Daten für den Naturschutz. Mit den Zahlungen leistet Deutschland einen wichtigen Beitrag zu den VN-Nachhaltigkeitszielen 14 (Leben unter Wasser) und 15 (Leben an Land [Biodiversität]).

Hintergrund zum Weltnaturschutz-Abkommen (Montreal-Kumming-Abkommen)

Die Staatengemeinschaft hatte am 19. Dezember 2022 auf der Weltnaturkonferenz im kanadischen Montreal eine globale Vereinbarung für Schutz, nachhaltige Nutzung und Wiederherstellung der Natur beschlossen. Neben dem Ziel, mindestens 30 Prozent der weltweiten Landes- und Meeresfläche bis 2030 unter Schutz zu stellen, wurde vereinbart, die Gefährdung von Mensch und Umwelt durch Pestizide und gefährliche Chemikalien bis 2030 zu halbieren und umweltschädliche Subventionen von 500 Milliarden Dollar abzubauen. Um weltweit kontrollieren zu können, wie es der Natur geht, und ob die Ziele erreicht werden, gibt es in der Vereinbarung erstmals einheitliche Indikatoren in einem Monitoringrahmen. Ebenso wurden Möglichkeiten geschaffen, um nachzubessern, wenn Länder die Ziele nicht erreichen. Außerdem sollen Länder des globalen Südens bei der Umsetzung der neuen Vereinbarung jeweils jährlich bis 2025 mit 20 Milliarden und bis 2030 mit 30 Milliarden US-Dollar unterstützt werden.

Um zu erreichen, dass der Verlust der biologischen Vielfalt bis 2030 gestoppt wird, hat die Staatengemeinschaft vier langfristige Ziele bis 2050 und 23 mittelfristige Ziele bis 2030 beschlossen. Dazu zählen zum Beispiel die Ziele, dass die Lebensmittelverschwendung und die Verbreitung invasiver Arten bis 2030 halbiert werden sollen und dass Staaten ermöglichen sollen, dass Unternehmen und Finanzinstitutionen Aktivitäten offenlegen, die sich schädlich auf die biologische Vielfalt auswirken.

Hintergrund zum Global Biodiversity Framework Fund (GBFF)

Die Einrichtung des GBFF war ein wichtiges Verhandlungsergebnis der CBD COP 15. Aufgabe dieses globalen Naturschutzfonds ist es, die Umsetzung des globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal (Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework, GBF) zu unterstützen. Der Erhalt der globalen biologischen Vielfalt sowie die Finanzierung und Umsetzung des GBF gehören zu den politischen Prioritäten des Bundesumweltministeriums (BMUV) und der gesamten Bundesregierung. Der Koalitionsvertrag für die 20. Legislaturperiode sieht entsprechend vor, dass Deutschland sein finanzielles Engagement zur Umsetzung des globalen Rahmens erheblich erhöhen wird. Der GBFF wurde Ende August bei der 7. Generalversammlung der Globalen Umweltfazilität (Global Environment Facility, GEF) ratifiziert.

Nachdem die Verhandlungs-Hürden zur Ratifizierung des GBFF genommen worden sind, stand zuletzt noch die Erfüllung der Voraussetzungen der Weltbank als Treuhänderin des GBFF aus, damit der GBFF entsprechend der Beschlüsse der CBD COP 15 bis Jahresende 2023 seine Arbeit aufnehmen kann. Demnach müssen bis Ende dieses Jahres Zusagen in Höhe von 200 Millionen US-Dollar von drei Geberländern für den GBFF vorliegen. Nach Zusagen von Kanada und dem Vereinigten Königreich setzt das BMUV mit der anfänglichen Bereitstellung von 40 Millionen Euro (ca. 43,3 Mio. USD) den GBFF auf die Schiene und macht dieses wichtige Instrument der internationalen Biodiversitätsfinanzierung handlungsfähig.

 

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