Der Wald muss verschiedenste Ansprüche erfüllen. Schon heute ist Wald Rohstoff- und Energiequelle, Arbeitsplatz, Erholungsraum, Naturrefugium, Kohlenstoffspeicher. Was kann der Wald leisten für die Herausforderungen des nächsten Jahrzehnts?
Im Rahmen des Symposiums "Gesamtstrategie Wald 2020" vom 10. bis 12. Dezember 2008 in Berlin wurde diese Frage von Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachdisziplinen beleuchtet. Dabei zeigte sich, dass die Anforderungen an den Wald aus gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Sicht in Zukunft eher steigen. Besonders hinsichtlich Klimaschutz und nachhaltiger Energieversorgung, aber auch im Naturschutz sind die Erwartungen an die Rolle des Waldes hoch.
Zentraler Ansatzpunkt für die Zukunft des deutschen Waldes: Im deutschen Wald wächst mehr Holz als genutzt wird. Bei einer optimierten, nachhaltigen Waldnutzung können bis zu 20 Millionen Kubikmeter Holz jährlich zusätzlich genutzt werden.
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sieht darin die Chance zur Schaffung von 100.000 neuen Dauerarbeitsplätzen. Dies bezieht die Weiterverarbeitung in stofflicher und energetischer Nutzung im Cluster Forst- und Holzwirtschaft mit ein. Die Arbeitsmarkt-Effekte werden dabei besonders der strukturellen Entwicklung des ländlichen Raumes zu Gute kommen.
Deutlich wurde auch, dass Konflikte dabei nicht im Sinne einseitiger Optimierungsansätze gelöst werden können, wenn eine langfristig orientierte Win-Win-Situation erreicht werden soll - für Forst- und Holzwirtschaft, Energieversorgung und soziale Belange genauso wie für Natur- und Umweltschutz. Auf der Expertenkonferenz wurden dazu Fragestellungen zu anzustrebenden Zielgrößen, zu notwendigen Mindestanforderungen wie auch zu Grenznutzenüberlegungen behandelt.
Grundlage für die positive Zukunftsperspektive ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit dem deutschen Wald: weder Holznutzung " mit der Brechstange" noch "Käseglockennaturschutz", sondern nachhaltige Bewirtschaftung des deutschen Waldes mit Sensibilität im Hinblick auf Natur- und Artenschutz.