Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Es lebe der Friedhof!: Unter diesem Motto hat der Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) am 1. Oktober eine bundesweite Imagekampagne gestartet. Auf einer Pressekonferenz im Gartenbauzentrum Essen stellte der BdF nun am 27. Oktober die Inhalte und Anliegen der Kampagne ausführlich und anschaulich vor.

Der Bonner Theater- und Filmschauspieler Bill Mockridge (bekannt auch als Erich Schiller aus der "Lindenstraße") stellte seine privaten Überlegungen zum Tod vor und junge Friedhofsgärtner gestalteten ein Mustergrab aus der Kampagne. Wie kreativ und individuell Grabgestaltung sein kann, zeigt der BdF mit aufmerksamkeitsstarken und ungewöhnlichen Anzeigen in führenden deutschen Printmedien, auf Werbegroßflächen sowie seit dem 26. Oktober auch in einem Fernsehspot im ZDF.

Und die Kampagne zeigt bereits Wirkung: "Die Motive erregen Aufsehen und animieren zum Nachdenken. Dass etwas in Gang gekommen ist, spüren wir an den gestiegenen Anfragen in unseren Friedhofsgärtnereien. Die Menschen setzen sich in viel stärkerem Maße mit der Bedeutung des Grabes als persönlicher Erinnerungsstätte auseinander - unsere Erfahrungen werden hier bestätigt: Oft bedarf es nur eines kleinen Anstoßes und man macht sich über das Thema Tod und Erinnerung Gedanken", zog BdFVorsitzender Lüder Nobbmann am 27. Oktober eine erste Zwischenbilanz.

Das Thema Tod und Erinnerung beschäftigt auch den Schauspieler Bill Mockridge, bekannt als Erich Schiller in der "Lindenstraße. Sein Serien-Ich musste sich zuletzt vor einer Herztransplantation akut mit dem Tod auseinandersetzen. Aber auch privat ist das Thema für ihn von Bedeutung. "Friedhöfe sind für mich Orte der Ruhe. Je gepflegter, desto tiefer ist die Ruhe", sagte der 62-Jährige während der Pressekonferenz. Als gebürtiger Kanadier habe er festgestellt: "Die Deutschen sind Weltmeister in Sachen Grabpflege.”

Das Thema Tod war auch entscheidend für die Wahl des Zeitpunktes für den Start der Kampagne: Kurz vor den Totengedenktagen rücken die Themen Tod und Trauer stärker ins öffentliche Bewusstsein als sonst im Jahr. Diese erhöhte Sensibilität wollen die Friedhofsgärtner mit ihrer Kampagne aufgreifen und zugleich zeigen, wie sie mit Kreativität und Ideenreichtum den heutigen Ansprüchen an eine individuelle Grabgestaltung und -pflege gerecht werden.

Roland Wagner, beim BdF für das Marketing verantwortlich, betonte: "Wir Friedhofsgärtner müssen uns nicht verstecken, ganz im Gegenteil; schließlich sind wir es, die für die Menschen einen persönlichen Ort gestalten, an dem sie ihre Erinnerungen pflegen können."

Wie solch ein individuell gestaltetes Grab aussehen kann, wurde am Tag der Pressekonferenz auch gezeigt: Meisterschüler des Gartenbauzentrums Essen pflanzten live das Grabmotiv für eine Künstlerin und bewiesen damit, dass die Friedhofsgärtner mit ihrer Imagekampagne keine leeren Versprechungen machen.

Alles über die Kampagne sowie über die Angebote der Friedhofsgärtner finden Interessierte auf der Internetseite. Sie können dort auch den passenden Friedhofsgärtner vor Ort ausfindig machen und Ideen für die individuelle Grabgestaltung und -pflege mit Symbolpflanzen abrufen.

Der Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF)

Von den bundesweit rund 7.000 Gärtnereien, die auch friedhofsgärtnerische Leistungen anbieten, machen gut 2.200 einen Umsatz von über 50% mit der Friedhofsgärtnerei. Sie sind über die 16 Landesfachgruppen der einzelnen Gartenbau-Landesverbände im Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) zusammengeschlossen.

Gut 4.000 Friedhofsgärtnereien sind mittlerweile als Dauergrabpflege-Vertragsgärtner einer der regionalen Treuhandstellen für Dauergrabpflege oder als Mitglied einer der Friedhofsgärtner-Genossenschaften tätig.

Die 25 bundesweit verteilten Friedhofsgärtner- Genossenschaften und Treuhandstellen für Dauergrabpflege sind wichtige Ansprechpartner für Friedhofsverwaltungen, Notare, Nachlasspfleger etc. Sie haben sich in der Arbeitsgemeinschaft Friedhofsgärtner-Genossenschaften und Treuhandstellen (ARGE) zusammengeschlossen und verwalten mittlerweile rund 250.000 Dauergrabpflegeverträge mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 16 Jahren.

Das Ziel des Bundes deutscher Friedhofsgärtner ist in erster Linie die Sicherung der wirtschaftlichen Existenz seiner Mitgliedsbetriebe. Darüber hinaus soll im Interesse der Bevölkerung unsere über Jahrzehnte gewachsene Friedhofskultur erhalten werden, damit es auch zukünftig grüne, blühende Friedhöfe gibt, die der letzte Ruheort für die Toten und eine wichtige Begegnungsstätte für die Lebenden darstellen sowie insbesondere in Ballungsgebieten eine wichtige ökologische Funktion als Grünraum erfüllen.

 

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