Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

WDA-Seminare heißen abgekürzt die Schulungen für all diejenigen Mitarbeiter landschaftsgärtnerischer Betriebe, die mit dem Bereich Ausbildung betraut sind. In diesem Februar nahmen insgesamt 35 schleswig-holsteinische Ausbilder das Angebot wahr, sich in zwei kostenlosen Seminaren in den Bereichen Büroorganisation und Vermittlung von wirtschaftlichem Denken weiterzubilden. Für das kommende Jahr wünscht sich der FGL S.-H. eine noch größere Resonanz auf die ausbildungsfördernden Gratisschulungen.

(Foto: Fachverband GaLaBau Schleswig-Holstein)

Adonis Andresen, beim FGL. S.-H. Ausbilder und Referent für Nachwuchswerbung, ist nach zwei vom nördlichsten GaLaBau-Fachverband organisierten Seminarwochenenden durchaus zufrieden. Beide vom Ausbildungsförderwerk GaLaBau (AuGaLa) finanzierte Seminarthemen aus Schleswig-Holstein waren in der Form bisher noch nicht umgesetzt worden und stießen somit bei den Verbandsmitgliedern auf großen Zuspruch:

"Um die Seminare so effektiv wie möglich zu gestalten, ist die Zahl der Teilnehmer bei jedem unserer WDA-Seminare auf etwa 20 begrenzt", erläutert Andresen. "Die 35 Anmeldungen haben uns gezeigt, dass die Inhalte unserer diesjährigen Seminare ´Mehr System in der Büroorganisation - Freiraum für die Ausbildung` und ´Wie bringe ich meinen Azubis wirtschaftliches Denken bei?` bei unseren Mitgliedsbetrieben gut angekommen sind und sie einen praktischen wie fachlichen Nutzen für ihre Ausbildungstätigkeit sehen."

Ausbildern praktische Anregungen für ihre Lehrtätigkeit und für die Kenntnisvermittlung an ihre Auszubildenden zu geben, ist zwar primäres Ziel der WDA-Seminare, aber nicht ihr einziger positiver Effekt: "Die Inhalte der WDA-Seminare stellen zwar die Ausbildung in den Mittelpunkt, sind aber auch auf den allgemeinen Arbeitsalltag anwendbar", beschreibt Adonis Andresen den Vorteil eines Seminarbesuchs. "Wer zum Beispiel die organisatorischen Arbeitsabläufe in seinem Betrieb zu optimieren lernt, hat nicht nur mehr Zeit für seine Auszubildenden, sondern entlastet sich allgemein und schafft so Zeitpuffer, die er für die Erledigung anderer wichtiger Aufgaben nutzen kann."

Wie dies am Besten funktioniert, lernten die Teilnehmer des ersten schleswig-holsteinischen WDA-Seminars 2010, angeleitet durch professionelle Referenten, am 29. und 30. Januar in der Akademie Sankelmark, Oeversee. Hier wurden zum Beispiel Techniken vermittelt, mithilfe derer der Arbeitsalltag und die Herausforderungen der Ausbildung gelassener und stressfreier bewältigt werden können. Hierzu zählen neben dem Erkennen von Schwachpunkten in Arbeitsweisen und Büroorganisation auch das Erarbeiten von Ordnungssystemen und das Standardisieren von Arbeitsabläufen.

Beim zweiten WDA-Seminar vom 19. bis 20. Februar im Bildungszentrum Tannenfelde drehte sich alles um wirtschaftliches Denken. Die Seminarleiter betonten, dass die Ausbildung im GaLaBau auf ein klares Ziel hinaus läuft: Spätestens nach bestandener Abschlussprüfung soll der Azubi selbständig "seine" Baustellen leiten können. Dazu muss er einerseits handwerklich und gärtnerisch fit sein sowie sicher mit dem Kunden umgehen. Andererseits muss er auch ein Gefühl für die Zahlen und für wirtschaftliches Arbeiten entwickeln. Denn nur eine gewinnbringende Baustelle ist eine erfolgreiche Baustelle. Wenn zu viel Zeit oder Material auf der Baustelle "verschwendet" werden, bleibt der Gewinn auf der Strecke. Ziel des Seminars war demgemäß, den teilnehmenden Ausbildern Strategien zu empfehlen, mit denen sie den jungen Auszubildenden ein Gefühl für wirtschaftliche Zusammenhänge vermitteln und ihnen ökonomisches Denken und Handeln nahebringen können. Effizienz und Effektivität auf der Baustelle war hier genauso Thema, wie wirtschaftliche Berechnungen und das "Kleine 1 x 1" des wirtschaftlichen Denkens.

Wie alle WDA-Seminare waren auch die beiden diesjährigen Seminarveranstaltungen des FGL S.-H. - inklusive der Übernachtungen - für die Teilnehmer kostenlos. "Jeder GaLaBau-Betrieb in der freien Wirtschaft zahlt eine Umlage an das AuGaLa - ob er ausbildet, oder nicht. Die ausbildenden Betriebe bekommen dieses Geld in Form ausbildungsfördernder Sach- und Serviceleistungen zurück erstattet. Die WDA-Seminare sind ein solches Angebot", erklärt Adonis Andresen und appelliert gleichzeitig besonders an die Mitgliedsbetriebe des FGL S.-H., derartige Möglichkeiten noch stärker zu nutzen. "Das Geld ist schließlich schon bezahlt und jeder Landschaftsgärtner kann in den WDA-Seminaren eine Menge für sich, seinen Betrieb und seine Auszubildenden mitnehmen. Diese Chance sollte jeder Betrieb nutzen. Meistens sehen wir auf den Seminaren aber immer wieder dieselben Gesichter." Wichtig in diesem Zusammenhang: Nicht nur Betriebsinhaber können an den WDA-Seminaren teilnehmen. Voraussetzung ist nur, dass derjenige, der sich zum Seminar anmeldet, mit der Bereich der Ausbildung zu tun hat. Dies kann zum Beispiel auch ein Vorarbeiter sein.

Im Januar und Februar 2011 wird der FGL S.-H. erneut zwei WDA-Seminare anbieten. Die Themen werden im Herbst über das Magazin "Ausbilderinfo" angekündigt, können aber natürlich auch beim FGL S.-H. erfragt werden. "Ab Herbst 2011 nehmen wir dann auch bereits Anmeldungen an", sagt Adonis Andresen.

 

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