Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Das unabhängige landwirtschaftliche Think-Tank und Forschungszentrum OPERA stellte eine umfassende Zusammenstellung von pragmatischen Anwendungsleitlinien vor. Diese werden von OPERA empfohlen, um den Fortschritt der nachhaltigen Nutzung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft zu messen.

Der Bericht mit dem Titel "Risk Indicator selection and Quantitative Targets" zielt darauf ab, nationale Behörden bei der Umsetzung der Europäischen Richtlinie zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln sowie bei der Ausarbeitung ihrer nationalen Aktionspläne für die Implementierung dieser kürzlich in Kraft getretenen Richtlinie zu unterstützen

Kontext: EU-Richtlinie 128/2009 zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln

Die Umsetzung der EU-Richtlinie 128/2009 zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in nationale Gesetze und Pläne ist in der gesamten Europäischen Union bis Dezember 2011 vorgesehen. Die nationalen Aktionspläne müssen bis Dezember 2012 vorgelegt werden. Diese Reform in der europäischen Agrarpolitik bietet die Möglichkeit, neben einer leistungsfähigen landwirtschaftlichen Produktion bedeutende Vorteile für die Umwelt zu erzielen.

OPERA ist ein gemeinnütziger wissenschaftlicher Think-Tank und engagiert sich, "Best Practices" von Maßnahmen in der Landwirtschaft und zum Schutz der Umwelt zu entwickeln und zu verbreiten, die gesamteuropäische Umsetzung der geeignetsten Ideen zu unterstützen sowie bei der Realisierung von bestmöglichen Ergebnissen zu helfen.

Das Ziel von OPERA ist es, den politischen Entscheidungsträgern eine Liste von Empfehlungen zur Verfügung zu stellen, welche die zukünftige Wirksamkeit der Landwirtschaftspolitik in der EU verbessern kann.

Leitlinien zur Implementierung für die Umsetzungsphase

Die Indikatoren und die quantitativen Ziele sollen dazu beitragen, den nationalen Genehmigungsbehörden zu helfen, Tendenzen in der Risikoreduzierung von Pflanzenschutzmitteln einzuschätzen sowie die Wirksamkeit ihrer nationalen Programme zu beurteilen, die gemäß der Richtlinie zur nachhaltigen Nutzung von Pflanzenschutzmitteln implementiert werden.Die vorgestellten Leitlinien zur Implementierung sind Teil des Beitrags von OPERA zum Umsetzungsprozess der Richtlinie 128/2009. Sie stellen zudem einen Teil der Aktivitäten von OPERA dar, die Entwicklung einer nachhaltigen Nutzung von Pflanzenschutzmitteln im landwirtschaftlichen Produktionssystem in Europa, zu unterstützen.

"Die Landwirte müssen unterstützt werden, Maßnahmen zur Nachhaltigkeit zu ergreifen - auf der einen Seite durch die Lenkung und den Rahmen der Gesetze, die von den nationalen Behörden vorgegeben werden und auf der anderen Seite durch die Signale, die vom Markt kommen. Ebenso muss die Gesellschaft den Mehrwert der Maßnahmen erkennen, die von den Landwirten ergriffen werden und sie muss bereit sein, diese Bemühungen zu honorieren. Wir benötigen einfache und pragmatische Empfehlungen, die von allen betroffenen Parteien einträchtig angenommen und interpretiert werden", sagte Prof. Ettore Capri, Direktor von OPERA.

OPERA hat sich vorgenommen, die zukünftigen Herausforderungen der europäischen Landwirtschaft und Nahrungsproduktion zu beleuchten. Die Studie zeigt die Erforschung von Maßnahmen zur Gefahrenverhütung auf. Das Dokument schlägt eine "Toolbox" von Indikatoren und Zielen vor, die bei der Entwicklung der nationalen Aktionspläne gemäß dieser Richtlinie verwendet werden sollen. Die Empfehlung umfasst die Beiträge von mehr als 20 Experten aus zwölf Ländern in Europa und vertritt die Bereiche Hochschule, Industrie, Bauernverbände, Nichtregierungs-Organisationen, Behörden und Forschungsorganisationen. Diese haben sich zu einer eigenen OPERA-Arbeitsgruppe zusammengeschlossen und im vergangenen Jahr die Empfehlung erarbeitet.

"Diese Studie ist ein wichtiger Beitrag für unser Verständnis, welche Rolle allen Interessengruppen zukommt, um die Landwirtschaft nachhaltiger zu machen. Ich bin überzeugt, dass sie die Arbeit vieler Amtspersonen inspirieren wird, wenn die neue Richtlinie im Laufe diesen Jahres in der Umsetzungsphase sein wird", sagt Alexandru Marchis, OPERA Koordinator des Policy Teams.

Wirtschaftliche, soziale und Umweltfaktoren einer nachhaltigen Strategie

Jede Kombination der ausgewählten Indikatoren sollte ein Minimum an wirtschaftlichen, sozialen und umweltbezogenen Aspekten reflektieren, um alle Auswirkungen und Effekte der Maßnahmen abzudecken. Risikoindikatoren wiederum können die umweltbezogenen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren einer nachhaltigen Strategie hervorheben. Die OPERA Expertengruppe berücksichtigt, dass das schlüssigste Verfahren zur Erstellung von quantitativen Zielen bei der Risikoreduzierung, die Vergabe von "Benchmark"-Werten für die bedeutendsten Indikatoren ist, welche zur Überwachung der Risikoreduzierung ausgewählt wurden. Dieser Ansatz erlaubt zudem eine dynamische Änderung der quantitativen Ziele, die auf den Ergebnissen der Überwachungstätigkeit sowie der Effizienz von verschiedenen Abschwächungsmaßnahmen zur Risikoreduzierung, zu einem bestimmten Zeitpunkt, basieren. Während die Indikatoren den Fortschritt bei der Erzielung einer Risikoreduzierung messen, stellen die quantitativen Änderungen im Laufe der Zeit ein quantitatives Ziel dar, das durch die Implementierung der nationalen Aktionspläne erreicht wird.

Im Anschluss an den Beratungsprozess hat OPERA versucht, Strategien und Risikoindikatoren zu priorisieren, die pragmatisch eingeführt und von allen Interessengruppen erreicht werden können. Die Entscheidungsträger und Interessengruppen, die diese "Toolbox" verwenden, sollten sich auf die geeignetste Maßnahme konzentrieren, welche den größten Nutzen liefert, sowie auf die Auswahl von Risikoindikator-Maßnahmen, die rasch und deutlich die erfolgreichsten Werkzeuge identifizieren, und am effizientesten das gewünschte Ergebnis für jeden einzelnen Mitgliedsstaat erzielen.

 

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