Mit der bevorstehenden Reform der Pflegeversicherung sollen erhebliche Entlastungen für pflegende Angehörige verbunden sein. Die Kranken- und Pflegekasse für den Gartenbau fördert schon seit Längerem Pflegepersonen in einem besonderen Projekt. Dessen Wirksamkeit wurde jetzt belegt.
Seit Herbst 2008 beteiligt sich die Kranken- und Pflegekasse für den Gartenbau an dem Vorzeigeprojekt "PibS” (Pflegepersonen in belastenden Situationen). Ziel von "PibS” ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Pflege zuhause ermöglichen und diese zu verbessern.
Unterstützung pflegender Angehöriger
In Rehabilitationskliniken wird den Pflegepersonen für die Dauer einer Woche ein Erholungsund Trainingsprogramm angeboten. Hier erhalten sie Anleitung, Beratung und Tipps für den häuslichen Pflegealltag. In Gruppen werden die Teilnehmer durch Fachpersonal in allen Aspekten der Pflege geschult. Zeit bleibt natürlich auch für Erholung, Entspannung und den Erfahrungsaustausch untereinander, was von den meisten Kursteilnehmern als äußerst hilfreich empfunden wird. In den Kursen, die in der Klinik Lohrey in Bad Soden-Salmünster sowie im Gesundheitszentrum Saarschleife stattfinden, sollen die pflegenden Angehörigen Kraft schöpfen. Gesundheitlichen Problemen, die durch eine Mehrfachbelastung von Pflege, Haushalt und Mitarbeit im gärtnerischen Unternehmen entstehen können, soll so vorgebeugt werden.
Unabhängige Qualitätssicherung
Das Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation GmbH an der Deutschen Sporthochschule in Köln hat das Angebot in der Zwischenzeit bewertet und die Ergebnisse jetzt vorgestellt. Diese belegen, dass sich nach Auffassung der Teilnehmer, der Pflegealltag durch "PibS” deutlich verbessert hat und das Angebot insgesamt positiv aufgenommen wurde.
Ausbau der Maßnahme
Inzwischen diskutiert die Krankenkasse für den Gartenbau gemeinsam mit den Kooperationspartnern und Gesundheitsexperten darüber, wie das Erholungs- und Trainingsprogramm ausgebaut werden kann, um eine Nachhaltigkeit der durchgeführten Maßnahmen zu gewährleisten. An dem Programm teilnehmen können Pflegepersonen, die einen Pflegebedürftigen der Pflegestufe 1, 2 oder 3 mindestens 14 Stunden in der Woche zu Hause pflegen und bei der Krankenkasse für den Gartenbau versichert sind.