Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Ein neues Georisk-Projekt untersucht die Gefahr von Felsstürzen, Steinschlägen und Hangbewegungen im Voralpenraum und dokumentiert sie in sogenannten Gefahrenhinweiskarten. Dies betonte Dr. Marcel Huber, Umweltminister, zum Projektstart anlässlich einer internationalen Fachtagung am Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU), bei der über 70 Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz über ihre Erfahrungen mit Georisiken und Vorsorgemaßnahmen diskutieren.

Felssturzablagerunge an der Haaralmschneid (Quelle: lfu)

Huber: "Eine hundertprozentige Sicherheit vor Naturgefahren gibt es nicht. Wenn die Gefahr aber erkannt ist, lassen sich gezielt Maßnahmen ergreifen. Mit den Gefahrenhinweiskarten bekommen die Kommunen im Alpenvorland ein effektives Werkzeug an die Hand."

Ziel ist, bis zum Jahr 2016 alle bayerischen Alpenlandkreise in den von LfU-Geologen erstellten Gefahrenhinweiskarten zu erfassen. Gestartet wird das neue Georisik-Projekt in den Landkreisen Rosenheim, Traunstein und Berchtesgaden. Es sollen danach die sich westlich anschließenden Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen, Ostallgäu, Kaufbeuren, Oberallgäu, Kempten und Lindau folgen.

Insgesamt wird das Umweltministerium rund drei Millionen Euro für den Schutz der Bewohner im bayerischen Alpenraum vor Georisiken bereitstellen. Rund 1,8 Millionen Euro sollen allein ins Alpenvorland fließen.

Die Erfassung von Georisiken konzentrierte sich in den vergangenen fünf Jahren vorrangig auf die hundert besonders gefährdeten Alpengemeinden zwischen Bodensee und Königsee. Die Gemeinden wurden über insgesamt 2.200 steinschlag- und rutschgefährdete Bauwerke sowie entsprechende Sicherungsmaßnahmen informiert. Zudem wurden zwölf Millionen Steinschläge am Computer simuliert. Mit dieser innovativen Methode werden Bereiche ermittelt, in denen neue Gebäude vermieden, bereits bestehende speziell gesichert werden sollten oder Schutzmaßnahmen wie Fangzäune und Schutzwälle für Straßen notwendig sind.

Gemeinden, Hausbesitzer und Straßenbauer konnten so gezielt über die Risiken sowie entsprechende Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen informiert werden.

 

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