Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Naturwissenschaften und vernetztes Denken: Master Erdsystemwissenschaft der Universität Hohenheim beginnt wieder im Wintersemester 2012/13. - Bewerbung bis 15. Juni 2012.

Ob Klimawandel, Ernährungssicherung, Bevölkerungswachstum, oder Energiegewinnung: Die komplexen Zusammenhänge auf unserem blauen Planeten fordern die neue Generation von Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern heraus. Der deutschlandweit einmalige Studiengang Erdsystemwissenschaft verspricht Studierenden das Verständnis des Systems Erde, um einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft leisten zu können.

Wie breit das Themenspektrum des Studiengangs ist, zeigen jetzt auch die ersten Absolventen. Ihre aktuelle Forschung spannt den Bogen von Katastrophen-Vorsorge über Nachwachsende Rohstoffe unter Klimabedingungen der Zukunft bis zur Entstehung des Lebens auf der Erde.

Nur wer das System Erde versteht kann abschätzen, welche Auswirkungen die aktuellen technologischen, ökonomischen, sozialen und natürlichen Veränderungen haben. Es braucht breit aufgestellte Spezialisten um tragfähige Konzepte zum Schutz unseres Planeten zu entwerfen und Politik und Gesellschaft von diesen zu überzeugen. Das ist die Philosophie, auf der der neue Master-Studiengang "Erdsystemwissenschaft" der Universität Hohenheim fußt.

Deutlich wird dies an den aktuellen Master-Themen, die die Studierenden der ersten Stunde derzeit bearbeiten. So etwa Lisa Bäuerle: In schrankgroßen Klimakammern baut sie verschiedene Energiepflanzen an - und setzt sie Klimaveränderungen aus, wie sie für die Zukunft wahrscheinlich sind.

Viel kleinteiliger ist die Arbeit von Armin Geisinger im Nachbargebäude. Er untersucht mit einer neuen Generation von Radargeräten, wie sich Regentropfen auf dem Weg von der Wolke zum Boden verhalten und welche Prozesse dabei eine Rolle spielen. Sein Ziel: bessere Computermodelle, die Niederschläge sehr schnell und punktgenau vorhersagen können. Für Hochwasserschutz und Katastrophenwarnungen könnte das ein Durchbruch sein.

Ganz grundlegend ist dagegen die Arbeit von Bettina Bödecker. Ihr Interesse gilt einer Zeit, in der die Erdoberfläche hauptsächlich von Vulkanen geprägt war. Damals entstanden in kleinen Wasserlachen unter ganz bestimmten Bedingungen vermutlich die ersten Bausteine des Lebens.

Vernetztes Denken und solide Naturwissenschaften als Basis

Die Verknüpfung von Grundkenntnissen in den Natur-, Agrar- und Wirtschaftswissenschaften macht den Erdsystem-Master in Hohenheim zu einer seltenen Pflanze in der deutschen Hochschullandschaft. Vernetzt mit laufenden internationalen Programmen zur Klimaforschung soll der Studiengang Studierenden den Werkzeugkasten mitgeben, um die Entwicklung des Systems Erde nachhaltig zu sichern.

Die Studierenden erfassen dazu den Zustand des Erdsystems und sind in der Lage, Zustandsänderungen zu analysieren und vorherzusagen. Dazu lernen die Studierenden mit Messgeräten im Feld, mit Fernerkundungsdaten von Satelliten und Computermodellen umzugehen.

In einem Debattenseminar lernen die Studierenden, ihre Auffassungen gegenüber der Öffentlichkeit zu vermitteln und zu verteidigen.

Zulassung und Bewerbung

Der neue Studiengang ist zulassungsbeschränkt. Bewerber sollten einen Bachelor- oder Diplomabschluss mit natur- oder agrarwissenschaftlichem Profil haben. Erwartet werden gute Fachkenntnisse in Mathematik, Physik und Chemie.

Bewerbungsschluss ist der 15.06.2012.

 

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