Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

80 Prozent des Frischmassezuwachses bei Callunen findet jeweils in der Zeit vom 20. Juni bis 20. August statt, berichtete Peter Mosler von der Firma Everris, Fördermitglied der Azerca, am 6. August auf der Sommereise der Azerca. Die Düngemaßnahmen können daher auf einen engeren Korridor beschränkt werden. Dies spart Düngemittel und schont die Umwelt.

Thomas Koster hat seine Versuchsfläche zu Beginn seiner Flächen und kann sie hier schnell betreuen. Den Zustand der Pflanzen sahen sich die Teilnehmer nach dem Bericht des Betriebsinhabers an und diskutierten auch hier lange über die Düngemaßnahmen. (Foto: Azerca)

Die Reduktion von Düngemitteln ist seit Jahren ein Thema in der Sondergruppe Azerca in Vorträgen zu Düngung und Wasserschutz, dem internen Erfahrungsaustausch bei dem Einsatz von Depotdüngern oder auch bei Wasserschutzkooperationen einzelner Mitglieder. Jetzt widmete die Azerca einen Tag ihrer Sommerreise vom 4. bis 6. August komplett diesem umweltrelevanten Bereich. Gemeinsam mit dem Depotdüngehersteller Everris veranstaltete sie eine Informationsveranstaltung im Raum Kleve.

Die beteiligten Betriebe beschäftigen sich seit über zehn Jahren mit dem Thema der Düngebilanzierung. Die in dieser Zeit gewonnenen Erfahrungen führten bei Everris zur Entwicklung einer komplett neuen Produktionslinie. Das Osmocte Exact Protect verlagert die Nährstoffverfügbarkeit in die Hauptwachstumszeit, in der die Pflanzen die Nährstoffe benötigen. Mit dem menschlichen Auge sind Reaktionen von Pflanzen auf kulturtechnische Maßnahmen der Gärtner kaum festzustellen.

Mit dem PlantEye Monitoring werden jedoch kleinste Wachstumsveränderungen nach Pflanzenschutz-, Dünger- oder Hemmstoffeinsätzen sowie durch Witterungseinflüsse messbar, aufgezeichnet und auch ausgewertet.

Die Funktionsweise des Erkennungsprogrammes erklärte Dr. Gregoire Hummel der Firma Phenospex in den Räumen der Hochschule Rhein-Waal, Kleve. Der Pflanzenbestand und seine minimalen Veränderungen lassen sich hiermit aktuell eindeutig beurteilen. Über mehrere Jahre hinweg ergeben dann die Vergleiche der Wachstumskurven zudem Informationen und Einschätzungen. Perspektivisch könnten die Aufzeichnungen so erweitert werden, dass sie auch zur Grundlage für Zertifizierungs- oder Dokumentationszwecke werden können, stellte Dr. Hummel in Aussicht.

Wie hoch kann der Anteil der Depotdünger bei Callunen an der gesamten Düngemittelmenge sein? Wie muss der Depotdünger zusammengesetzt sein und welche Freisetzungsfristen sind ideal? Welche Dosierung ist vorteilhaft? Über diese Fragen diskutierten in den beiden Versuchsbetrieben Siegfried Mosler, Bedburg-Hau, und Thomas Koster, Kleve-Reichswald, die zahlreichen Gärtner, zehn Gartenbau- und Pflanzenschutzberater sowie Experten der Zulieferindustrie intensiv.

Seit ca. 20 Jahren befindet sich der Betrieb Mosler im Wasserschutzgebiet und hat seither mit Düngeoptimierungskonzepten und dem Impulsgießwagen experimentiert, um die Düngemenge zu reduzieren. Er erwartet, wie auch Thomas Koster, eine weitere Abnahme seiner Stickstoff- Düngemenge durch das Verfahren.

Azercavorsitzender Gerhard Friedrich setzt bei seiner Callunenproduktion ausschließlich auf Depotdünger. Dies ist allerdings ein sehr individuelles Betriebskonzept. "Jeder Gärtner muss ein individuelles Optimum herausfinden", meint Peter Mosler. Schließlich variieren nicht nur die klimatischen Bedingungen, sondern auch die Vorbelastung des Grundwassers mit Stickstoff.

Die Azerca und ihre Mitglieder können schon auf einige Erfolge bei der Reduktion der Düngemittel und Verbesserung der Umwelteinträge zurückblicken. "Wir werden uns weiterhin intensiv mit der Optimierung der Düngung beschäftigen und können zum Glück mit vielen Partner kooperieren", stellte Gerhard Friedrich zufrieden am Ende der Veranstaltung fest.

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