Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Mit einem umfangreichen Programm hatte sich die DLG-Prüfungskommission für das DLG-Qualitätssiegel Düngekalk im Rahmen ihrer kürzlich erfolgten Sitzung zu beschäftigen: „Neben der Beratung über die Ergebnisse der kontinuierlichen Produktüberwachung galt es die Weichen für weitere Ergänzungen der Gütebestimmungen zu stellen“, fasste der Kommissionsvorsitzende Klaus Münchhoff die Sitzung zusammen.

Die DLG-Prüfungskommission „Düngekalke“ im Kalkwerk Gfrörer (Foto: DLG)

In seinem Vortrag informierte Dr. Reinhard Müller von der Düngekalk-Hauptgemeinschaft, dass der Magnesiumgehalt in Kalkdüngern im Rahmen der kürzlich in Kraft getretenen Novellierung der deutschen Düngemittelverordnung vom Neben- zum Hauptbestandteil heraufgestuft und die Toleranzgrenzen neu geregelt wurden. Seit dem 06. Juni gelten folgende Grenzwerte: Für Kohlensaure Kalke sind für den Gehalt an Magnesiumkarbonat (MgCO3) Abweichungen von 2,5 % nach unten und 5% nach oben zulässig, für den Gehalt an Kalziumkarbonat (CaCO3) jeweils 4%. Für Branntkalke und Mischkalke gelten die gleichen Grenzwerte für die Oxidformen entsprechend.

Dr. Müller berichtete weiter, dass seitens der EU-Kommission eine grundlegende Neufassung der EU-Düngemittel-Verordnung zurzeit nicht vorangetrieben wird. Jedoch könnten die zurzeit bei der EU-Kommission in Arbeit befindlichen Regelungen zur Kreislaufwirtschaft (EU Circular Economy Package) Auswirkungen auf die europäischen Düngemittelvorschriften haben.

Des Weiteren kam die DLG-Prüfungskommission bei der Prüfung feuchter Mischkalke einen entscheidenden Schritt voran: Dr. Bach von Dorfner Anzaplan stellte eine neue Analysemethode mittels Röntgenstrahlung nach der Rietfeld-Methode vor, mit der die bereits in den Durchführungsbestimmungen dieser Prüfung festgelegten Analysen nun auch mit vertretbarem finanziellem und zeitlichem Aufwand bestimmt werden können.

Die Kommissionsmitglieder diskutierten ferner über neue Trends in der Düngekalkbranche und welche Auswirkungen diese auf das DLG-Qualitätssiegel haben könnten.

Zum neuen Mitglied der Prüfungskommission wurde Marc Schmid, Geschäftsführer der Montex GmbH in Empfingen, gewählt. Zu guter Letzt rundete eine sehr interessante Werksbesichtigung des Lieferwerks Gfrörer das umfangreiche Sitzungsprogramm ab.

Das DLG-Qualitätssiegel für Düngekalke

Die DLG prüft Düngekalke auf Grundlage der hohen DLG-Maßstäbe und vergibt nach erfolgreicher Prüfung das DLG-Qualitätssiegel. Die Qualitätsvorgaben orientieren sich an den Anforderungen der Praxis und entsprechen neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ergänzend zum gesetzlichen Rahmen fordert die DLG-Prüfungskommission aus Wissenschaftlern, Beratern, Landwirten, Hersteller- und Verbandsvertretern in der Grundstufe mindestens eine Fremdüberwachung von Produktqualität und Herstellungsprozess (Qualitätsaudit) sowie ein Schwermetall-Monitoring. In der Premiumstufe gehen zusätzlich sogar die Anforderungen an die Produktqualität deutlich über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Die Produkt- und Prozessanalyse wird jährlich mit dem Ziel wiederholt, im Dialog mit dem Hersteller eine gleichbleibende Produktqualität sicherzustellen und dem Landwirt verfügbar zu machen. Eine tagesaktuelle Liste der DLG-geprüften Düngekalke kann unter online abgerufen werden (siehe Link).

Das DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel

Das DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel Groß-Umstadt ist der Maßstab für geprüfte Agrartechnik und Betriebsmittel und führender Prüf- und Zertifizierungsdienstleister für unabhängige Technik-Tests. Mit modernster Messtechnik und praxisnahen Prüfmethoden stellen die DLG-Prüfingenieure Produktentwicklungen und Innovationen auf den Prüfstand. Als mehrfach akkreditiertes und EU-notifiziertes Prüflabor bietet das DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel Landwirten und Praktikern mit den anerkannten Technik-Tests und DLG-Prüfungen wichtige Informationen und Entscheidungshilfen bei der Investitionsplanung für Agrartechnik und Betriebsmittel.

 

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