Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Moore speichern Kohlenstoff – wenn sie nass sind. Als natürliche Senken sind sie unverzichtbar im Kampf gegen die Klimakrise. Entwässert sind sie dagegen eine gewaltige Quelle für Treibhausgasemissionen, insbesondere für CO2. Zum Internationalen Tag der Feuchtgebiete am 2. Februar machte der NABU deshalb auf die Bedeutung intakter Moore aufmerksam.

Großes Torfmoor - Ort Minden-Lübbecke (Bild: NABU/Felix Grützmacher)

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: ”Was wären wir ohne Moore? So mancher Krimiautor käme ohne sie nicht auf seine Geschichte. Für Bekassine, Moorfrosch und Sonnentau sind sie ein unersetzlicher Lebensraum. Obwohl sie nur einen kleinen Teil der Erdoberfläche ausmachen, sind Moore von unschätzbarem Wert für unser ökologisches Gleichgewicht und für uns unverzichtbare Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel. Ihre Wiederherstellung ist daher eine Aufgabe, der wir uns mit großem Engagement widmen. Darin und in ihrem Erhalt liegt auch ein Teil unserer Verantwortung für kommende Generationen.” 

Im Rahmen des EU-Moorschutzprojektes LIFE Multi Peat setzt sich der NABU mit seinen Projektpartnern für die Wiedervernässung von 689 ha Moorfläche in Polen, Belgien, Irland, den Niederlanden und Deutschland ein und erprobt Lösungen für die nachhaltige Nutzung nasser Moore. Im EU-Projekt LIFE Peat Carbon begleitet der NABU die Wiederherstellung von Mooren in Finnland und Lettland. Im abgeschlossenen Projekt LIFE Peat Restore hat der NABU über 5.300 ha Moore in Estland, Lettland, Litauen, Polen und Deutschland wiedervernässt.

Mit dem NABU-Klimafonds spricht der NABU Landwirt*innen und Landeigentümer*innen an, die Moorflächen besitzen und – sowohl mit finanzieller als auch fachlicher Unterstützung – diese Flächen wiedervernässen wollen. Im Laufe des Jahres 2023 wurden zwölf Moorflächenprojekte in sechs Ländern (Deutschland, Finnland, Lettland, England, Irland und Belgien) mit einem Invest von 4.3 Millionen Euro initiiert. Rund 313 Hektar aus vier Regionen Norddeutschlands (Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern) befinden sich aktuell in der NABU-Förderung Klima+.

“Die verheerenden Folgen der Klimakrise für Mensch und Umwelt werden breit diskutiert. Es ist höchste Zeit, sich der Bedeutung intakter Moore bewusst zu werden. Moore müssen als Kohlenstofflager und –speicher endlich angemessen berücksichtigt werden”, so Miller. 

Moorschutz kann übrigens auch schon beim Einkaufen anfangen. Wer beim Kauf von Blumenerde auf Alternativen zu torfhaltigen Substraten achtet, kann auch einen eigenen wichtigen Beitrag leisten. 

Weitere Informationen zum Thema und eine interaktive Karte mit einer Übersicht über zahlreiche Renaturierungsprojekte, die der NABU weltweit leitet, unterstützt oder fachlich betreut, finden Sie unter: NABU - Moorschutz (siehe Link)

 

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