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Der Ausbau des Hochwasserschutzes kommt bayernweit mit großen Schritten voran. Das bekräftigte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf gestern in München: 2014 wurden bayernweit rund 200 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert. Wir wollen Bayern hochwassersicher machen. Wegen des Klimawandels ist der Schutz der Menschen vor Hochwasser eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben. Jede umgesetzte Maßnahme reduziert die Hochwassergefahr für die Bevölkerung. Und: Jeder Euro verhindert sieben Euro Schäden.

Hochwasserschutz: Baubeginn für ersten Flutpolder an der Donau - Die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf nimmt den Spatenstich für den ersten gesteuerten Flutpolder an der Donau bei Riedensheim vor. (Foto: Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

Aktuell werden in Bayern rund 250 Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt. 2014 wurden rund 100 Maßnahmen abgeschlossen, die große Bedeutung für den Schutz der Menschen und bedeutende Sachwerte haben. Beispielsweise wurden im Rahmen des Sofortprogramms weitere rund 40 Kilometer bestehender Deiche zwischen Straubing und Vilshofen durch Innendichtungen gestärkt. In Deggendorf wurde im Zuge der Landesgartenschau der Hochwasserschutz an der Donau verbessert und rund 35 Hektar Rückhalteflächen geschaffen. Auch Traunstein ist nun vor einem hundertjährlichen Hochwasser geschützt. Über 550 Häuser und 50 Betriebe profitieren von den rund 12 Millionen Euro teuren Arbeiten. Der Bau weiterer großer Hochwasserschutzmaßnahmen wie beispielsweise in Regensburg, Kulmbach oder Miltenberg läuft auf Hochtouren. Bis zum Jahr 2020 wird Bayern weitere rund 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau des Hochwasserschutzes investieren. Seit 2001 wurden bereits über 1,9 Milliarden Euro eingesetzt und damit über 400 km Deiche saniert und neu gebaut. Ein Schwerpunkt der Baumaßnahmen wird weiterhin Niederbayern sein. Hier wird aktuell etwa die zweite Deichlinie an der Isar bei Fischerdorf errichtet. 21 Millionen Euro werden dafür aufgewendet.

Zukünftig wird sich der Bund zusätzlich an überregional wirksamen Hochwasserschutzmaßnahmen im Freistaat beteiligen. Scharf: "Das Nationale Hochwasserschutzprogramm sendet ein wichtiges Signal: Bund und Länder bringen den Hochwasserschutz ab jetzt gemeinsam voran. Bis 2018 werden dafür rund 100 Millionen Euro vom Bund zur Verfügung gestellt. Der Freistaat wird durch schnelle Planungen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Gelder zügig freigegeben werden." Die Finanzierung bedeutender Maßnahmen durch den Bund müsse aber auch über diesen Zeitraum hinaus sichergestellt sein. Allein aus Bayern wurden Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von knapp 1,7 Milliarden Euro gemeldet, insbesondere die geplanten gesteuerten Flutpolder an Donau, Inn und Main und vielfältige Maßnahmen zur Rückverlegung von Deichen.

 

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