Der Einsatz für die biologische Vielfalt ist für Akteure aus Sport und Tourismus ein wichtiges Anliegen. So sind Tourismus und Sport auf eine intakte Natur und Umwelt angewiesen. Für Dreiviertel aller deutschen Reisenden ist - Natur erleben - ein wichtiges Urlaubsmotiv, eine - schöne Landschaft - steht mit 83 Prozent an der Spitze der Kriterien für die Wahl des Urlaubsziels.
Gleichzeitig können Tourismus- und Sportaktivitäten aber auch Natur und Landschaft beeinträchtigen und damit die biologische Vielfalt bedrohen. Damit reduzieren sie möglicherweise jedoch ihre Grundlage, nämlich die Attraktivität von Gebieten.
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) lädt am 16. und 17. Juni nach Bonn zum Dialogforum "Natur, Sport und Tourismus" ein. Rund 50 Vertreterinnen und Vertretern von Tourismus- und Sportverbänden, Schutzgebieten, Akteure aus der Tourismuswirtschaft und dem Naturschutz wollen sich austauschen, wie Natur, Sport und Tourismus sehr gut im Einklang miteinander existieren können.
Das Dialogforum richtet sich an alle Akteure des Tourismus, des Sports und des Naturschutzes, die sich gemeinsam für den Erhalt biologischer Vielfalt und Erlebnisse in intakter Natur engagieren möchten. Die Veranstaltung bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Rahmen, ihre Aktivitäten vorzustellen, Netzwerke aufzubauen sowie neue Ansätze gemeinsam zu entwickeln und zu diskutieren. Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis geben der Diskussion die erforderlichen Impulse. Ziel der Veranstaltung ist es, über den Dialog zum Handeln und zum Aufbau von Partnerschaften zu kommen, um die in der Nationalen Strategie für die biologische Vielfalt gesetzten Ziele zu erreichen.
Hintergrund
Das Dialogforum "Biologische Vielfalt in Kommunen" ist Teil des Dialog-Prozesses zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt, die 2007 von der Bundesregierung verabschiedet wurde. Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt wendet sich als gesamtgesellschaftliche Strategie an alle gesellschaftlichen Akteure, an die Länderregierungen, die Kommunen, an die (Tourismus- und Sport)Verbände, an die Wirtschaft und viele mehr. Die Nationale Strategie zu biologischen Vielfalt entwickelt einen Kooperationsansatz und formuliert Handlungsziele, die nur in Zusammenarbeit von Akteuren aus Tourismus, Sport und Naturschutz erreicht werden können.
Drei Bereiche nehmen dabei eine wichtige Rolle ein:
- eine naturverträgliche Destinationsentwicklung,
- die Entwicklung marktgerechter, naturverträglicher (Naturerlebnis-) Angebote und
- die Kommunikation und Fortbildung im Sport, Tourismus und Naturschutz.
Folgende Ziele wurden u.a. von der Bundesregierung beschlossen:
- Die Entwicklung von Konzepten für eine naturverträgliche, attraktive Freizeitnutzung in Schutzgebieten und deren Umsetzung bis 2012;
- Die verstärkte Entwicklung naturverträglicher Angebote und Integration von Naturerlebnisangeboten in andere touristische Angebote;
- Eine deutliche Erhöhung der Zahl von umweltorientierten Tourismusanbietern und - angeboten
- Die Verbesserung der zielgruppenspezifischen Aufklärung der Verbraucherinnen und Verbraucher und Erhöhung ihres Bewusstseins für einen naturverträglichen und nachhaltigen Konsum.