Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Heute hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze eine Wildbienenpatenschaft übernommen. Im Wildbienenschaugarten in Berlin-Treptow nahm die Ministerin ihre Urkunde von der Stiftung für Mensch und Umwelt in Empfang. Rund die Hälfte aller Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste. Ein gezielter Schutz von Wildbienen, ihrer Nahrungsgrundlagen und Lebensräume ist daher dringend nötig.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat eine Wildbienenpatenschaft übernommen. Im Wildbienenschaugarten in Berlin-Treptow nahm die Ministerin ihre Urkunde von der Stiftung für Mensch und Umwelt in Empfang. (Foto: BMU/Felix Zahn)

Schulze: "Wir erleben ein dramatisches Insektensterben, das die Natur insgesamt aus dem Gleichgewicht bringt. Es geht nicht nur um die Honigbiene, gefährdet sind vor allem Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Wir brauchen dringend schnell wirkende Maßnahmen, um das Insektensterben zu stoppen. Wir wollen darum schon bald Eckpunkte für ein Aktionsprogramm Insektenschutz im Kabinett beschließen. Ich hoffe auf viele Mitstreiter – in der Politik, aber auch in den Gärten und auf den Balkonen."

Wildbienen, zu denen auch die Hummeln gehören, sind besonders stark von der Zerstörung und Beeinträchtigung ihrer Lebensräume und Nahrungsgrundlagen betroffen. Ein Blick auf die Rote Liste zeigt: 53 Prozent der Wildbienenarten sind dort gelistet. Ein gezielter Schutz von Wildbienen, ihrer Nahrungsgrundlagen und vielfältigen Lebensräume ist daher dringend nötig. Mit einem größeren Blütenangebots allein, wie das für Honigbienen grundsätzlich nützlich sein kann, ist ein effektiver Wildbienenschutz kaum zu erreichen. Wildbienen haben zum Teil sehr spezifische Bedürfnisse an Nahrung und Lebensräume. Die Stiftung für Mensch und Umwelt ist Trägerin verschiedener lokaler und bundesweiter Projekte. Unter anderem unterstützen das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt das Projekt 'Treffpunkt Vielfalt'. Bei dem Naturschutzgroßprojekt werden die Grün- und Freiflächen in Wohnungsunternehmen von Siedlungen in vier Bundesländern einbezogen, die Flächen ökologisch gestaltet und damit die Artenvielfalt vor der Haustür gefördert. Es entstehen Orte der Naturerfahrung und Erholung für eine lebenswerte Wohnumgebung von Mensch und Insekt.