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Die bayerischen Maßnahmen zum Artenschutz müssen fortgesetzt und intensiviert werden. Das betonte Dr. Markus Söder, Umweltminister, heute in München bei der Vorstellung des Bayerischen Artenschutzberichts.

Umweltminister Dr. Markus Söder stellt zusammen mit Professor Albert Göttle, Präsident des Landesamtes für Umwelt, den ersten Bayerischen Artenschutzbericht vor. (Foto: STMUG)

"Die biologische Vielfalt ist ein Kernstück bayerischer Heimat und Kultur. Nur in einer intakten Natur bleibt auch die hohe Lebensqualität der Menschen erhalten", so Söder.

Der weltweite Artenschwund konnte noch nicht gestoppt werden. Über ein Drittel aller bewerteten Arten sind gefährdet. Im Freistaat konnte dieser Trend laut Söder verlangsamt werden. Ziel sei jedoch eine Trendumkehr. Unter dem Programm Bayern Arche konnten Verbesserungen erreicht werden. Durch die über 80 bayerischen Artenhilfsprogramme konnten Weißstorch, Wiesenweihe, Steinadler, Luchs, Fischotter und viele andere Arten bereits gerettet werden.

Das Artenhilfsprogramm Botanik hat für zahlreiche hoch bedrohte Pflanzenarten wie zum Beispiel Bodensee-Vergissmeinnicht, Böhmischer Enzian und Bayerisches Löffelkraut nachhaltige Verbesserungen bewirkt. "Diese Verbesserungen sind auch der Kooperation mit den Naturschützern und der Landwirtschaft zu verdanken", betonte Söder.

Bayerns erfolgreiche Artenhilfs- und Naturschutzprogramme sollen weitergeführt und ausgebaut werden. Söder forderte im Jahr der Biodiversität den Bund auf, die Mittel für den Erhalt der Artenvielfalt deutlich aufzustocken und zusätzlich einen Biodiversitätsfonds einzurichten. In diesen Fonds könne ein Teil der Einnahmen aus der Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke fließen. Zudem solle der Bund den Anteil der EU-Mittel für die besonders artenreichen Alpen erhöhen.

Söder: "Derzeit setzt Berlin knapp 24 Millionen Euro der EU-Mittel in den Alpen ein, im Ostseeraum dagegen das Dreifache. Dieses Ungleichgewicht muss abgebaut werden."

Bayern ist besonders artenreich - hier kommen rund 80.000 der insgesamt 100.000 Arten in Deutschland vor. Der Artenschutzbericht zeigt, dass auch Bayerns Naturschätze bedroht sind: 40 Prozent der untersuchten Arten befinden sich auf der Roten Liste. 5,7 Prozent der bayerischen Tier- und 3,5 Prozent der Pflanzenarten sind im Freistaat bereits ausgestorben. Man müsse sich künftig laut der Bestandsaufnahme im Artenschutzbericht vor allem auf den Erhalt der Arten und Lebensräume konzentrieren, für die Bayern eine besondere Verantwortung hat. Grundlage dafür sind die rund 800.000 Hektar im Freistaat, also über 11 Prozent der Landesfläche, die heute schon einen besonderen Schutzstatus besitzen.

Durch die Fortsetzung der Förderprogramme muss die Artenvielfalt in allen Lebensräumen gesteigert werden. Zudem gilt es, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Artenvielfalt zu mindern - vor allem durch den Schutz intakter Moore. Bis 2020 sollen 50 Moore wieder in ihren natürlichen Zustand versetzt werden, da sie wichtige CO2-Speicher darstellen. Zudem sollen Umweltbildung und Erlebnisangebote in der Natur weiter ausgebaut werden. Der Artenschutzbericht kann kostenlos heruntergeladen oder bestellt werden.

 

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