Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Wälder in Deutschland leiden massiv unter Hitze und den fehlenden Niederschlägen der vergangenen drei Jahre. Wie Wälder gegen die Auswirkungen des Klimawandels stark gemacht werden können, zeigt die Studie „Wasserhaushalt und Forstwirtschaft“, die der NABU heute vorgelegt hat.

Buchenwald im Herbst - Foto: NABU/Marianne Steiner/picasa

„Wälder sind enorm wichtig für die Bildung von Niederschlag, für die Temperaturregulierung und Speicherung von Wasser. Wir brauchen dringend eine Änderung des Bundeswaldgesetzes, die den engen Zusammenhang zwischen Wasser und Wald in den Vordergrund stellt, wie ihn auch unsere Studie belegt. Um Wälder gegen die Auswirkungen der Erderhitzung zu wappnen, muss das Wasser möglichst lange im Wald gehalten werden“, so der NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger.

Die Studie des Öko-Instituts zeigt, dass, um Wasser im Wald zu halten, naturnahe Wälder erhalten und gefördert werden müssen. Wälder sollten aus heimischen Laubbaumarten bestehen und über ein möglichst dichtes Kronendach verfügen. So wird die Sonneneinstrahlung reduziert und die so wichtige Wasserspeicherung gefördert. Darüber hinaus muss der Waldboden geschützt und die Humusbildung unterstützt werden.

Wälder wirken sich auch positiv auf den Wasserhaushalt ihrer Umgebung aus. Da Deutschland zu gut über einem Drittel von Wäldern bedeckt ist, ist der Zustand der Wälder für den gesamten Wasserhaushalt wichtig. Durch einen Waldumbau hin zu Laubmischwäldern, kann die Grundwasserversorgung gerade in trockenen Regionen langfristig verbessert werden.

Fast die komplette Waldfläche Deutschlands wird bewirtschaftet. Die Forstwirtschaft hat daher einen großen Einfluss auf den Wasserhaushalt der Wälder. Die Branche sucht derzeit nach Baumarten, die sich an die zukünftigen klimatischen Bedingungen in Deutschland anpassen können und zudem schnell wachsen, um die Holzproduktion zu fördern. „Dabei wird viel zu wenig beachtet, dass heimische Baumarten Teil vielfältiger Ökosysteme sind“, so Krüger. Die verschiedenen Lebewesen in diesen Ökosystemen stehen in Wechselbeziehungen und Abhängigkeiten. So können Baumarten durch Pilze besser Nährstoffe aufnehmen, während sie an die Pilze Zucker abgeben, den diese nicht selbst bilden können. Durch den Austausch von Baumarten werden diese Netzwerke zerstört.

„Heimische Baumarten wie die Rotbuche leiten zudem mit ihrer trichterförmigen Aststruktur besonders viel Regenwasser den Stamm hinab und tragen so maßgeblich dazu bei, dass Wasser in den Boden gelangt. Da sie zusätzlich über fünf Monate im Jahr kein Blätter tragen und so kein Wasser verdunsten, haben sie im Vergleich mit Nadelbaumarten, einen positiven Einfluss auf die Grundwasserneubildung“, so der NABU-Waldreferent Stefan Adler.

Die Studie zum Download: 1. Link

Mehr Infos zum Wald: 2. Link

 

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