Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Trotz sinkender Zahl von Schüler:innen sind die Neuabschlüsse für den Beruf Gärtner:in in Nordrhein-Westfalen (NRW) in den letzten zehn Jahren konstant geblieben. Dabei bewegten sich die Neuabschlüsse von 2012 bis 2022 im Bereich von ca. 1.600 bis 1.700. Darauf weist die Landesvereinigung der Grünen Verbände (LGV) hin.

(Quelle: LGV NRW)

„Das zeigt, dass sich der Einsatz der einzelnen Unternehmen bei der Werbung um Nachwuchskräfte und die Kampagnen der gärtnerischen Verbände auszahlen“, so Eva Kähler-Theuerkauf, Präsidentin des Landesverbandes Gartenbau NRW und Josef Mennigmann, Präsident des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW. 

Zahl der Schüler:innen steigt 

„Die Zahlen der Neuabschlüsse für den Ausbildungsberuf Gärtner:in können mit Blick auf die sinkenden Schülerzahlen der letzten Jahre als stabil angesehen werden“, so Markus Reher aus dem Fachbereich Berufsbildung der Landwirtschaftskammer NRW. Nach einer statistischen Übersicht des NRW-Ministeriums für Schule und Bildung sank die Schülerzahl der Sekundarstufe II von 897.264 im Jahr 2012 auf 767.703 im Jahr 2022. Seit 2016 steigt die Zahl der Schüler:innen in den Grundschulen wieder, was sich dann ab 2024 mit einer steigenden Zahl der Schüler:innen in der Sekundarstufe II auswirkt. 

Grüner Campus NRW erforderlich

Nordrhein-Westfalen ist mit über 9.600 Unternehmen und einem Gesamtumsatz von 4,5 Milliarden das größte Produktions- und Dienstleistungsgartenbauland in Deutschland. „Weiterhin sind seitens der Branche, aber auch seitens der Politik große Anstrengungen nötig, um dem Berufs- und Fachlehrermangel sowie dem sich daraus ergebenden Fachkräfteengpass langfristig zu begegnen. Ein wichtiger Baustein wäre eine Ausbildung im Zentrum von NRW. Ein „Grüner Campus“ könnte mit der Einführung eines Studienganges Gartenbau/Landschaftsbau/Landschaftsarchitektur zu einem Zukunfts-, Bildungs- und Wissensstandort in einem werden. So könnten die Fach- und Führungskräfte sowie die Berufs- und Fachlehrer ausgebildet werden, die wir angesichts des Klimawandels und demografischen Wandels so dringend benötigen“, so Eva Kähler-Theuerkauf und Josef Mennigmann.